Belgien:Auto fährt in Menschengruppe, mehrere Tote

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Einsatzkräfte treffen am Unglücksort Strepy-Bracquegnies ein. (Foto: Nicolas Maeterlinck/dpa)

Erst Musik und Gelächter, dann Schreie: Bei einer Karnevalsveranstaltung in Belgien ist ein Auto in eine Personengruppe gefahren, mindestens sechs Menschen wurden dabei getötet.

In Belgien ist bei einer Karnevalsveranstaltung ein Fahrzeug mit hoher Geschwindigkeit in eine Personengruppe gefahren, mindestens sechs Menschen kamen bei dem Unglück am Sonntagmorgen ums Leben. Das teilte der örtliche Bürgermeister bei einer Pressekonferenz mit. Dutzende Menschen wurden verletzt, zum Teil schwer. Ob das Fahrzeug absichtlich in die Gruppe gesteuert wurde, blieb zunächst unklar. In dem Auto saßen nach Angaben des Bürgermeisters zwei Personen, die beide aus der Region stammen. Nach dem Zusammenprall fuhr es zunächst weiter, konnte dann aber gestoppt werden. Die beiden Insassen wurden festgenommen, Angaben zu einem Motiv können die Behörden aber bislang nicht machen.

Die belgische Gemeinde Strépy-Bracquegnies liegt etwa 40 Kilometer südwestlich von Brüssel und zählt knapp 9000 Einwohner. Ein Moderator des belgischen Radiosenders RTL, der an der Karnevalsveranstaltung teilnahm, berichtete von dramatischen Szenen. Seinen Angaben zufolge fuhr das Auto mitten in die Menge. "Da waren Musik und Gelächter und drei Sekunden später waren es Schreie. Es war schrecklich", zitierte ihn der Sender.

Erinnerungen an Volkmarsen

Seinen Angaben zufolge waren etwa 150 Menschen bei der Veranstaltung. Nach Aussage des Bürgermeisters von La Louvière wurde der kommunale Notfallplan ausgelöst und der Opferhilfedienst aktiviert. Die belgische Innenministerin Annelies Verlinden schrieb auf Twitter, ihr tiefstes Beileid gelte den Familien und Freunden der Getöteten und Verletzten. "Was eine tolle Party werden sollte, wurde zu einem Drama." Auch der belgische Premierminister Alexander De Croo äußerte Anteilnahme und sprach von "schrecklichen Neuigkeiten" aus Strépy-Bracquegnies.

Die Ereignisse in Belgiern erinnern an das Grauen beim Rosenmontagsumzug vor zwei Jahren im nordhessischen Volkmarsen. Damals wurden 88 Menschen, darunter 26 Kinder, schwer verletzt, als ein Autofahrer vorsätzlich in den Rosenmontagszug raste. Der Täter wurde mittlerweile zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt.

Die Karnevalsaison in La Louvière war erst Anfang März gestartet worden, nachdem strenge Corona-Beschränkungen aufgehoben worden waren. 2020 und 2021 hatte der Karneval wegen Corona ganz ausfallen müssen.

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