Unfälle:Himalaya-Schneesturm fordert 39 Opfer

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Kathmandu (dpa) - Nach dem gewaltigen Schneesturm im Himalaya ist die Zahl der entdeckten Toten auf 39 gestiegen. An der Grenze zwischen den Distrikten Mustang und Dolpa seien noch einmal acht Leichen gefunden worden, sagte Nepals Innenministeriumssprecher Yadac Koirala.

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Kathmandu (dpa) - Nach dem gewaltigen Schneesturm im Himalaya ist die Zahl der entdeckten Toten auf 39 gestiegen. An der Grenze zwischen den Distrikten Mustang und Dolpa seien noch einmal acht Leichen gefunden worden, sagte Nepals Innenministeriumssprecher Yadac Koirala.

Allerdings sei es noch nicht möglich gewesen, sie vom Berg zu holen. Andernorts wurden eine Japanerin und ein Inder gefunden. Der Verband der Trekkingagenturen TAAN berichtete von einer Gruppe von acht Deutschen, die am Samstag per Helikopter ins Tal in den Pilgerort Muktinath geflogen worden sei.

Wie viele Menschen noch in den Bergen auf Hilfe warten oder unter dem Schnee liegen, war auch am vierten Tag nach dem tödlichen Sturm unklar. Eine Liste mit den Namen der Vermissten gibt es weiter nicht - auch, weil die Wanderer in verschiedenen Teilen Nepals aufgebrochen waren und dann zum Teil aus anderen Distrikten gerettet wurden. Von den Tour-Organisatoren gebe es ebenfalls keine Informationen, sagte Krishna Khanal, Behördenchef im Distrikt Dolpa.

Der Schneesturm war am Dienstag überraschend über das Zentrum Nepals hereingebrochen. Hunderte Wanderer waren währenddessen auf der beliebten Annapurna-Runde unterwegs. Besonders viele Menschen starben am Thorung-Pass, der mit 5416 Metern höchsten Stelle des Rundwegs. Über mögliche deutsche Opfer gibt es bislang keine offiziellen Angaben.

Mit Hilfe zahlreicher Helikopter wurden am Samstag 50 weitere Menschen gerettet. Damit wurden bislang insgesamt 390 Menschen in Sicherheit gebracht. Unter ihnen sind auch zahlreiche Deutsche.

Laut nicht offiziellen Listen im Internet suchen Angehörige und Freunde noch nach Dutzenden Vermissten. Allerdings gibt es im Himalaya oft keinen Handyempfang und keine Telefone, so dass es für die Reisenden schwierig ist, Kontakt zu Bekannten und Verwandten herzustellen.

Zahlreiche Gerettete, die Frostbeulen davontrugen oder sogar Finger und Zehen verloren, werden in Nepals Krankenhäusern behandelt. Viele sind psychisch angeschlagen. „Ich bin jetzt hier sicher, aber ich komme nicht zur Ruhe“, sagte ein Schweizer Wanderer. Er erreichte mit seinem Bergführer rechtzeitig tiefere Gegenden - aber verlor einige seiner Kameraden auf dem Weg.

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