Statistik:2022 mehr Verkehrsunfälle in Sachsen - dafür weniger Tote

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Ein Rettungswagen fährt über eine Autobahn. (Foto: Julian Stratenschulte/dpa/Symbolbild)

Nach zwei Jahren Pandemie mit deutlich weniger Unfällen krachte es 2022 auf Sachsens Straßen wieder öfters. Insbesondere die Zunahme bei Unfällen mit Fahrrädern und Elektrokleinfahrzeugen geben Anlass zur Sorge.

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Dresden (dpa/sn) - Die Zahl der Verkehrsunfälle in Sachsen hat 2022 nach dem Corona-Tief in den beiden Vorjahren wieder zugenommen. Die Gesamtzahl stieg gegenüber dem Vorjahr um 2,7 Prozent auf 97.061, wie der Inspekteur der Polizei, Petric Kleine, am Montag in Dresden mitteilte. Auch die Zahl der Verunglückten - also Menschen, die bei Unfällen im Straßenverkehr verletzt oder getötet wurden - stieg laut der Verkehrsunfallstatistik 2022 von 14.146 im Vorjahr auf 16.386. Dies sei eine Zunahme von 16,1 Prozent.

Die Polizei wolle die Straßen in Sachsen sicherer machen, sagte Kleine. „Der Anstieg der Unfallzahlen und der Verunglückten auf unseren Straßen ist ein Signal, in diesen Bemühungen nicht nachzulassen.“ Demnach waren die Hauptunfallursachen bei Verkehrsunfällen mit Personenschaden nicht angepasste Geschwindigkeit (11,9 Prozent), Vorfahrtsverletzung (10,9 Prozent), ungenügend Sicherheitsabstand (10,3 Prozent), Alkoholeinfluss (4,7 Prozent) sowie die Einwirkung von Drogen oder Medikamenten (0,7 Prozent).

Die Zahl der im Straßenverkehr getöteten Menschen sank der Statistik zufolge von 129 Menschen im Vorjahr auf 118. „Dies ist die niedrigste Zahl im Vergleich der letzten zehn Jahre“, so Kleine. Auf Sachsens Straßen starben im vergangenen Jahr 49 Menschen in Autos, 19 Fußgänger, 22 Radfahrer, 7 Menschen in Lastwagen und 20 auf Krafträdern.

Eine große Zunahme gab es bei der Anzahl der verunglückten Radfahrer und Nutzer von Elektrokleinfahrzeugen wie etwa E-Scooter. Demnach stieg die Zahl der verunglückten Radfahrer um 23,3 Prozent auf 4781. Bei der Nutzung von Elektrokleinfahrzeugen verunglückten 120 Menschen - eine Steigerung von 53,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Kleine zufolge nutzen vor allem in den Städten immer mehr Menschen Fahrräder und Elektrokleinfahrzeuge. Die Zunahme der Unfälle in diesem Bereich bereite ihm Sorgen. „Zur Eindämmung bedarf es abgestimmter Maßnahmen verschiedenster staatlicher und gesellschaftlicher Akteure und die Einhaltung der Verkehrsregeln durch alle Verkehrsteilnehmer“, erklärte Kleine.

Zudem stieg auch die Zahl der Verkehrsunfälle mit Personenschäden unter Alkoholeinfluss um 23 Prozent auf 1789 und erreichte somit wieder Werte wie vor der Pandemie. Auch Verkehrsunfälle unter dem Einfluss von berauschenden Mitteln - sogenannte Drogenunfälle - nahmen zu und erreichten mit 322 Unfällen einen neuen Höchststand.

„Verkehrssicherheitsarbeit ist und bleibt eine wichtige Aufgabe der sächsischen Polizei. Neben regelmäßigen Verkehrskontrollen liegt unser Fokus auf Maßnahmen der Prävention“, betonte Kleine. Auch im Jahr 2023 werde auf den Themen Geschwindigkeit, Abstand sowie Alkohol und Drogen im Straßenverkehr das Hauptaugenmerk liegen. Präventiv befasse sich die Polizei vor allem mit Kindern und Senioren.

„Verkehrsunfälle mit ihren immensen gerade auch persönlichen Folgen zu verhindern, geht uns alle an“, sagte Kleine. Jeder könne durch Rücksichtnahme, Augenmaß und Vorsicht einen wirksamen Beitrag für mehr Sicherheit auf den Straßen leisten.

© dpa-infocom, dpa:230227-99-757573/3

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