Tödlicher Unfall in Berlin:Diebe rammen mit Fluchtauto Radfahrerin und verletzen sie tödlich

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  • Mutmaßliche Werkzeugdiebe haben auf der Flucht vor der Polizei am Mittwochabend mit ihrem Auto in Berlin eine Spur der Verwüstung hinterlassen.
  • Eine unbeteiligte Studentin erlag noch am Tatort ihren Verletzungen, inzwischen ist auch einer der Männer aus dem Fluchtauto gestorben.
  • Der 18 Jahre alte Beifahrer erlag im Krankenhaus seinen Verletzungen, wie die Berliner Staatsanwaltschaft am Freitagmorgen mitteilte.

Eine junge Frau ist am Mittwochabend in Berlin von einem Fluchtauto erfasst und tödlich verletzt worden. Sie wollte gerade eine Straße im Stadtteil Charlottenburg überqueren, als ein Auto über die Kreuzung raste und sie mit hoher Geschwindigkeit rammte, sagte ein Sprecher der Berliner Feuerwehr.

Trotz Reanimationsversuchen der herbeigerufenen Nothelfer starb die Frau noch am Unfallort. Der Fahrer und die beiden Mitinsassen des Fluchtautos wurden kurz danach von der Polizei festgenommen. Vier Menschen wurden leicht, zwei Menschen schwer verletzt - darunter ein Polizist. Am Tag nach dem Unfall starb ein 18-jähriger Beifahrer im Krankenhaus, wie die Berliner Staatsanwaltschaft mitteilte.

Nach Angaben eines Polizeisprechers hatte das Trio zuvor versucht, in Wilmersdorf Werkzeug zu stehlen. Als die Verdächtigen mit ihrem Auto davonfahren wollten, nahmen Polizisten in Zivil die Verfolgung auf.

Frau wollte ihr Rad über die Straße schieben

Die drei Männer im Alter von 27, 18 und 14 Jahren sollen gegen 21.30 Uhr einen Kleintransporter in der Westfälischen Straße in Wilmersdorf aufgebrochen haben. Zivilpolizisten beobachteten laut Polizei, wie die Männer gestohlene Werkzeuge in einen Wagen luden. Sie folgten einige Kilometer dem mit dem Auto wegfahrenden mutmaßlichen Diebes-Trio.In der Nähe des Stuttgarter Platzes blockierten die Polizisten zusammen mit alarmierten Kollegen und deren Autos schließlich den Fluchtwagen. Ein Fahnder stieg aus und ging auf die Männer zu. Dann eskalierte die Situation: Der 27-jährige Fahrer des Fluchtwagens gab plötzlich Gas, fuhr vor und zurück, klemmte dabei den Polizisten mit der Stoßstange ein und rammte die Polizeiautos, bis er frei kam.

Anschließend seien die Verdächtigen über die Windscheidstraße mit hoher Geschwindigkeit auf die etwa 200 Meter entfernte Kantstraße gefahren. An der Kreuzung missachtete der Fahrer eine rote Ampel und stieß mit zwei anderen Wagen zusammen. Eine 55-jährige und eine 62-jährige Autofahrerin wurden dabei verletzt.

Der angetrunkene Fahrer gab der Polizei zufolge ungerührt weiter Gas und schleuderte über die Windscheidstraße. Hundert Meter weiter stieß der schwer beschädigte Wagen gegen ein weiteres geparktes Auto und kam auf der linken Straßenseite zum Halten. Der Fahrer versuchte daraufhin, zu Fuß zu entkommen, wurde aber schnell von Polizisten gefasst. Die beiden anderen Diebe waren schwer verletzt und wurden im Fluchtwagen festgenommen.

Ebenso wie die beiden Autofahrerinnen und der verletzte Polizist kamen die drei mutmaßlichen Diebe ins Krankenhaus. Der Beamte konnte in der Nacht wieder entlassen werden. Der 18-Jährige und der 14-Jährige sind der Polizei bereits wegen früherer Taten bekannt.

Nach diesem Unfall fuhr das Auto laut Polizei zunächst noch etwa 100 Meter weiter und beschädigte einen parkenden Wagen. Dann habe der Fahrer gestoppt und versucht zu fliehen, bevor er in der nahe gelegenen Pestalozzistraße festgenommen wurde. Die beiden anderen Verdächtigen seien im Wagen gestellt worden.

© SZ.de/dpa/jobr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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