Tiere:Zooverband: Bürokratie und steigende Kosten bereiten Sorgen

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Lage der Zoos in Mecklenburg-Vorpommern. (Foto: Jens Büttner/dpa)

Ein beliebtes Ausflugsziel sind in Mecklenburg-Vorpommern die vielen Zoos. Die jüngsten Besucherzahlen sind zufriedenstellend, jedoch haben die Einrichtungen auch mit Problemen zu kämpfen.

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Rostock (dpa/mv) - Der Landeszooverband in Mecklenburg-Vorpommern fordert von der Politik einen Bürokratieabbau. Die Tierhaltung in Zoos werde durch eine Vielzahl von Gesetzen geregelt, sagte der stellvertretende Vorsitzende des Landeszooverbands, Christoph Langner. „Dabei wird die Gesetzgebung vorrangig an den landwirtschaftlichen Nutztieren oder an den Heimtieren ausgerichtet. Die knapp 40.000 in den Zoos des Landes gehaltenen Zootiere vom Seestern im Ozeaneum bis zum Gorilla im Rostocker Zoo passen dann häufig nicht in den gesetzlichen Rahmen.“ Es seien wichtige Abstimmungen und ein regelmäßiger Austausch mit den Umweltschutz- und Veterinärbehörden nötig.

Steigende Kosten für Futtermittel, Energie sowie Wasser und hohe Lohnkosten bereiten „allen Zoos im Land große Sorgen“, wie Langner informierte. Seinen Angaben zufolge mussten mehrere Einrichtungen ihre Eintrittspreise deshalb in der Vergangenheit erhöhen. Außerdem gebe es trotz aktueller Investitionen - beispielsweise in den Tierpark Sassnitz und in das Meeresmuseum Stralsund - großen Investitionsbedarf in den Einrichtungen. „Angefangen über wichtige Infrastrukturmaßnahmen über die Entwicklung innovativer Energieversorgungssysteme bis hin zur Digitalisierung sind große Aufgaben zu bewältigen.“ Ein weiteres Problem sind laut Langner personelle Engpässe, die einerseits aus dem Fachkräftemangel und andererseits auch aus mangelnden Finanzierungsmöglichkeiten resultieren.

Viele Einrichtungen seien bemüht, die Bewirtschaftung so nachhaltig wie möglich zu gestalten, sagte Langner. „Ein Vorreiter auf diesem Gebiet ist der Wildpark Güstrow, der mittelfristig eine Energieautarkie anstrebt. Aber auch im Zoo Stralsund gibt es beispielsweise einen Energielehrpfad, der den Besuchern die Möglichkeiten alternativer Energiegewinnung demonstriert.“ Aus Sicht des Landeszooverbands ist es wichtig, dass die Einrichtungen bei solchen Projekten auch in Zukunft unterstützt und gefördert werden. Das sei der „große Wunsch“, äußerte Langner.

Mit Blick auf die Besucherzahlen zeigte sich der Landeszooverband zufrieden. Die Erfassung der gesamten Zahlen des Vorjahrs sei zwar noch nicht abgeschlossen, jedoch verdeutlichten erste Auswertungen für 2023, dass an die „sehr guten Besucherzahlen“ im Jahr 2022 angeknüpft werden könne. Damals konnten den Angaben zufolge in den 19 Mitgliedseinrichtungen rund drei Millionen Gäste begrüßt werden. „Einige Einrichtungen konnten 2022 sogar Rekordbesuche verzeichnen“, informierte Langner.

Ein Höhepunkt für die Zoos in Mecklenburg-Vorpommern wird auch 2024 wieder der Landeszootag sein. Der Tag sei eine „bundesweit einmalige Einrichtung“, sagte Langner. Junge Menschen sollen dabei für Zoobesuche sowie Natur- und Umweltbildung begeistert werden. Der Landeszootag wird laut Verband ab diesem Jahr am 22. Mai stattfinden und damit am Internationalen Tag der biologischen Vielfalt.

© dpa-infocom, dpa:240128-99-781088/2

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