Terrorismus:Zahl der weltweiten Terroropfer nimmt massiv zu

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In Paris wird um die Opfer der Terroranschläge getrauert. Die Zahl der Terroropfer in der Welt ist 2014 sprunghaft angestiegen. Es sind 80 Prozent mehr als noch im Jahr 2013. (Foto: Malte Christians/Archiv)

London (dpa) - Die Zahl der Terroropfer in der Welt ist 2014 sprunghaft angestiegen. Nach Angaben des in London ansässigen Instituts für Wirtschaft und Frieden kamen im vergangen Jahr über 32 650 Menschen durch Terroranschläge ums Leben.

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London (dpa) - Die Zahl der Terroropfer in der Welt ist 2014 sprunghaft angestiegen. Nach Angaben des in London ansässigen Instituts für Wirtschaft und Frieden kamen im vergangen Jahr über 32 650 Menschen durch Terroranschläge ums Leben.

Das seien rund 80 Prozent mehr als im Jahr zuvor - der stärkste Anstieg an Terroropfern, der jemals gemessen wurde. Auch die wirtschaftlichen Kosten des globalen Terrorismus klettern nach Recherchen des Instituts rasant an: Im vergangenen Jahr hätten sie 53 Milliarden Dollar erreicht - die Kosten lägen damit zehnmal höher als im Jahr 2000.

Am weitaus meisten vom Terror betroffen seien nicht die westlichen Staaten, sondern Länder die Afghanistan, Irak, Nigeria sowie Pakistan und Syrien, heißt es im sogenannten Globalen Terrorismus-Index, den die Organisation am Dienstag in London veröffentlicht. Am schlimmsten sei die Lage im Irak, allein dort starben im vergangenen Jahr fast 10 000 Terroropfer.

Hauptakteure des Terrors seien die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) sowie und die in Westafrika operierende Boko Haram. Diese beiden Gruppierungen seien für gut die Hälfte aller Terroropfer verantwortlich.

Die Ursachen des Terrorismus seien sehr verschieden, meint Steve Killelea, Chef der Organisation. „Im Westen korrelieren sozioökonomische Faktoren wie etwa Jugendarbeitslosigkeit und Drogenkriminalität mit Terrorismus. In Nicht-OECD-Ländern gibt es eine stärkere Beziehung zwischen Terrorismus und andauernden Konflikten, Korruption und Gewalt.“

„Zehn der elf am meisten vom Terrorismus betroffenen Länder haben auch die höchsten Raten an Flüchtlingen und Vertriebenen“, meinte Killelea. Im Westen seien es die „lone wolf attackers“ - Extremisten, die auf eigene Faust zuschlagen - , die für die meisten Toten verantwortlich seien.

Das Institut für Wirtschaft und Frieden bezeichnet sich selbst als eine der weltweit führenden Denkfabriken, die über Frieden und die ökonomischen Vorteile des Friedens nachdenken.

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