Terrorismus:Mutmaßliches IS-Mitglied in Berlin festgenommen

Lesezeit: 1 min

Berlin Schöneberg: Hier nahmen Polizeibeamte einen Syrer fest, der im Verdacht steht, Mitglied einer ausländischen terroristischen Vereinigung zu sein. (Foto: Paul Zinken)

Berlin (dpa) - Gut drei Wochen nach Verhaftung des Syrers Dschaber al-Bakr ist in Berlin ein weiterer mutmaßlicher Terrorist gefasst worden. Beamte des Landeskriminalamtes nahmen den Mann in einer Wohnung in Berlin-Schöneberg fest.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Berlin (dpa) - Gut drei Wochen nach Verhaftung des Syrers Dschaber al-Bakr ist in Berlin ein weiterer mutmaßlicher Terrorist gefasst worden. Beamte des Landeskriminalamtes nahmen den Mann in einer Wohnung in Berlin-Schöneberg fest.

Laut Bundesanwaltschaft wird er verdächtigt, Mitglied der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) gewesen zu sein. Nach Angaben aus Sicherheitskreisen gab es Hinweise auf einen möglicherweise zeitnah bevorstehenden Anschlag.

Der Polizei gegenüber gab der Verdächtige an, 27 Jahre alt und Syrer zu sein. Sicherheitskreisen zufolge soll er aus Tunesien stammen, den Namen Ashraf Al-T. nutzen und sich als syrischer Kriegsflüchtling ausgegeben haben. Zuerst hatten über diese Details die „Welt“ und die „Berliner Zeitung“ berichtet.

Sicherheitskreisen zufolge lebte der Mann mit einem ehrenamtlichen Berliner Flüchtlingshelfer in dessen Wohnung. Zugegriffen habe die Polizei wegen des Hinweises, dass die Anschlagspläne bald umgesetzt werden könnten. Welche Art Attentat geplant war, sei unklar. Sprengstoff sei zunächst nicht gefunden worden.

Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) zeigte sich erleichtert. „Ich bin sehr froh, dass es gelungen ist, diesen Verdächtigen festnehmen zu lassen“, sagte er am Rande eines Kongresses zur Arbeit der Geheimdienste in Berlin. Die Behörden täten alles, „damit es in Deutschland nicht zu einem Anschlag kommt“.

In jüngster Zeit hatte sich mehrfach gezeigt, dass islamistische Extremisten auch Deutschland im Visier haben. Al-Bakr hatte sich in Sachsen bereits Sprengstoff besorgt und wollte den Ermittlern zufolge einen Berliner Flughafen angreifen. Er erhängte sich kurz nach seiner Festnahme in seiner Gefängniszelle in Leipzig.

Der erste, noch unkonkrete Hinweis auf den nun in Berlin Festgenommenen kam Sicherheitskreisen zufolge Mitte Oktober von einem befreundeten Geheimdienst. Der Berliner Verfassungsschutz-Chef Bernd Palenda sagte, er gehe nach bisherigem Stand davon aus, dass der Mann ein Einzeltäter sei. „Es scheint zumindest so zu sein, dass es keine direkte Verbindung zu Al Bakr gibt“, sagte Palenda. Ähnlich hatte ihn zunächst der Sender N24 zitiert.

Die Bundesanwaltschaft prüfte am Donnerstag noch, ob ein Antrag auf Haftbefehl gestellt werden sollte. Zunächst wurde der Mann vorläufig festgenommen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: