Terrorismus:Mindestens 14 Tote nach Anschlag in Russland

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Im Gedenken an die Opfer legt Russlands Präsident Putin in St. Petersburg einen Strauß Rosen in der Nähe des Anschlagsorts ab. (Foto: Dmitri Lovetsky)

St. Petersburg (dpa) - Nach dem Bombenanschlag in der russischen Millionenmetropole St. Petersburg hat sich die Zahl der Toten auf mindestens 14 erhöht. Elf Menschen starben direkt bei der Explosion in der U-Bahn, drei weitere erlagen später ihren Verletzungen, wie Gesundheitsministerin Weronika Skworzowa laut Agentur Tass mitteilte. Ein 22-jähriger Kirgise ist von den russischen Ermittlern als Attentäter des Bombenanschlags identifiziert worden. Akbarschon Dschalilow sei bei der Explosion umgekommen, teilte das staatliche Ermittlungskomitee in Moskau der Agentur Interfax zufolge mit. Seine DNA-Spuren seien an beiden Bomben gefunden worden.

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St. Petersburg (dpa) - Nach dem Bombenanschlag in der russischen Millionenmetropole St. Petersburg hat sich die Zahl der Toten auf mindestens 14 erhöht. Elf Menschen starben direkt bei der Explosion in der U-Bahn, drei weitere erlagen später ihren Verletzungen, wie Gesundheitsministerin Weronika Skworzowa laut Agentur Tass mitteilte. Ein 22-jähriger Kirgise ist von den russischen Ermittlern als Attentäter des Bombenanschlags identifiziert worden. Akbarschon Dschalilow sei bei der Explosion umgekommen, teilte das staatliche Ermittlungskomitee in Moskau der Agentur Interfax zufolge mit. Seine DNA-Spuren seien an beiden Bomben gefunden worden.

Unklar blieb, ob es sich um einen islamistischen Selbstmordanschlag handelte. Es liegen noch 49 Verletzte in Kliniken.

Montagmittag war zwischen zwei U-Bahnhöfen in einem Zug ein Sprengsatz explodiert. Eine zweite Bombe wurde rechtzeitig entschärft. Das staatliche Ermittlungskomitee geht von einem Terroranschlag aus.

Die U-Bahn hatte noch am Abend ihren Betrieb wieder aufgenommen. Zwei Stationen wurden nach einer anonymen Bombendrohung wieder vorübergehend geschlossen, meldete die Agentur Tass.

Die Ermittler verfolgten bei der Suche nach den Tätern eine Spur nach Zentralasien. Die Identität eines jungen Kirgisen, der mittlerweile russischer Staatsbürger ist, sei geklärt, teilte der Geheimdienst in der Hauptstadt Bischkek mit. Die Behörden bringen ihn mit dem Attentat in Verbindung. Es gab auch Hinweise auf einen Verdächtigen, der aus Kasachstan stammen soll. Der Mann wurde nach Angaben des Außenministeriums in Astana unter den Toten identifiziert.

Der Gouverneur der Stadt, Georgi Poltawtschenko, berichtete zuvor, dass unter den Opfern nur drei Ausländer seien. Die Verwaltungsbehörde bestätigte, dass sie aus Kasachstan, Usbekistan und Weißrussland stammen. Den Angaben des Gouverneurs zufolge sind keine Staatsbürger westlicher Länder unter den Opfern.

Poltawtschenko versprach, die Stadt werde alles tun, um die Sicherheit der Touristen zu garantieren. Im Juni findet unter anderem in St. Petersburg der Confederations Cup und im kommenden Jahr die Fußball-WM statt.

Der Kreml schliesst nicht aus, dass der Bombenanschlag in St. Petersburg auf den Besuch von Präsident Wladimir Putin zielen sollte. „Allein die Tatsache, dass der Terroranschlag verübt wurde, während das Staatsoberhaupt in der Stadt war, zwingt zum Nachdenken“, sagte Putins Sprecher Dmitri Peskow in Moskau. Die Theorie über einen Selbstmordattentäter kommentierte er nicht.

Der Anschlag löste weltweit Entsetzen und Anteilnahme aus. Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen verurteilte den „barbarischen und feigen Terroranschlag“. UN-Generalsekretär Antonio Guterres drückte den betroffenen Familien sein Mitgefühl aus.

US-Präsident Donald Trump verurteilte nach Angaben des Weißen Hauses in einem Telefonat mit Putin die Tat und bot volle Unterstützung bei der Jagd nach den Tätern an. Er habe zudem den Opfern und ihren Angehörigen sowie dem russischen Volk sein tiefstes Beileid ausgesprochen.

Die Sicherheitsvorkehrungen in St. Petersburg wurden nach dem Anschlag massiv verstärkt. Alle Zugänge zu der U-Bahn werden zusätzlich bewacht, teilte der Metro-Betreiber mit. Zudem werden Busse und Straßenbahnen stärker überprüft.

Die Stadtverwaltung von St. Petersburg rief eine dreitägige Trauer aus. Zahlreiche Menschen stellten vor den Zugängen der U-Bahn-Stationen und in Moskau in der Nähe der Kremlmauer Kerzen auf und legten Blumen für die Opfer nieder.

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