Terrorismus:Dritte Leiche in erstürmter Terroristen-Wohnung gefunden

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Die von Explosionen beschädigte Fassade des Hauses in Saint-Denis. Nun wurde eine dritte Leiche in der Wohnung der Terroristen entdeckt. (Foto: Christophe Petit Tesson)

Paris (dpa) - In der von der Polizei erstürmten Wohnung der Pariser Terroristen ist eine dritte Leiche entdeckt worden. In der Nacht sei im Vorort Saint-Denis die Leiche einer Frau gefunden worden, gab die Staatsanwaltschaft bekannt. Die Identität der Frau sei noch nicht bekannt.

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Paris (dpa) - In der von der Polizei erstürmten Wohnung der Pariser Terroristen ist eine dritte Leiche entdeckt worden. In der Nacht sei im Vorort Saint-Denis die Leiche einer Frau gefunden worden, gab die Staatsanwaltschaft bekannt. Die Identität der Frau sei noch nicht bekannt.

In einer Handtasche wurde nach den Angaben ein Ausweis auf den Namen Hasna Aitboulahcen gefunden, der Cousine des mutmaßlichen Hintermanns der Anschläge, Abdelhamid Abaaoud. Der 28-Jährige war ebenfalls bei dem Einsatz am Mittwoch ums Leben gekommen. Bei dem Polizeieinsatz hatten Spezialkräfte acht Menschen festgenommen.

Abdelhamid Abaaoud ist am Abend der Attacken in einer Metrostation östlich der französischen Hauptstadt gefilmt worden. Der Sender BFMTV veröffentlichte ein Bild, das den 28-Jährigen am 13. November in der Metro-Station Croix de Chavaux in Montreuil zeigen soll.

Nach Informationen des Senders France Info wurde Abaaoud von einer Kamera der Verkehrsgesellschaft RATP erfasst, als er um 22.14 Uhr die Metro-Station betrat. Kurz zuvor waren Cafés und Restaurants im Osten von Paris attackiert worden.

Unweit der Metro-Station der Linie M9 hatten Ermittler einen schwarzen Seat sichergestellt, aus dem heraus die Attentäter die Cafés und Restaurants beschossen hatten. Der Wagen war von Brahim Abdeslam gemietet worden, der sich bei den Angriffen selbst in die Luft sprengte.

Bei den Terroranschlägen am vergangenen Freitag waren am Stade de France in Saint-Denis nördlich von Paris sowie in der französischen Hauptstadt selbst mindestens 129 Menschen getötet worden, darunter auch zwei Deutsche. 352 Menschen wurden teils lebensgefährlich verletzt.

Als Signal für mehr Sicherheit sollen im Großraum Paris noch mehr bewaffnete Patrouillen eingesetzt werden. Polizeipräfekt Michel Cadot zufolge werden weitere 1500 Militärs mobilisiert. Diese Einheiten ergänzten die bereits seit Anfang der Woche zusätzlich eingesetzten 1000 Kräfte.

Bereits vor den jüngsten Anschlägen seien 3900 Militärs zur Sicherung im Raum Paris eingesetzt gewesen. Cadot will vor allem an großen Einrichtungen wie Krankenhäusern, Schulen, Kaufhäusern oder im öffentlichen Nahverkehr mehr sichtbare Präsenz.

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