Tausende Autofahrer, Züge, Busse und Fußgänger saßen am Freitagmorgen in Sydney zwei Stunden lang fest: Ein Vater war offenbar über seine Scheidung so frustriert, dass er die berühmte Hafenbrücke lahmgelegt hatte.
Nach Angaben der Polizei kletterte der Mann im Morgengrauen ohne größere Sicherheitsvorkehrungen auf den 134 Meter hohen Brückenbogen und entrollte zwei Banner mit den Aufschriften "Bitte helft meinen Kindern" und "Kinder zuerst". Aus Sorge, der Mann könne springen oder abstürzen, sperrte die Polizei die gesamte Brücke im morgendlichen Berufsverkehr.
Einem lokalen Radiosender sagte der Mann, der sich mit Mick vorstellte, es gebe einen Missstand, dass sich "niemand um die Kinder kümmert, wenn sich Eltern scheiden lassen". Der 35-Jährige hatte offenbar Probleme mit seiner Ex-Frau und Schwierigkeiten, seine Kinder regelmäßig zu sehen.
"Wenn ich vier Millionen Menschen einen Morgen versaue und damit erreiche, dass meine und andere Kinder schneller Hilfe bekommen, habe ich mein Ziel erreicht", sagte er am Telefon von der Brücke aus. Er kletterte schließlich freiwillig von der als Kleiderbügel bekannten Brücke und wurde festgenommen.
Die Harbour Bridge verbindet den Norden Sydneys mit der australischen Südküste, im morgendlichen Berufsverkehr verkehren hier Millionen Menschen.