Südamerika:Schweres Nachbeben erschüttert Chile

Lesezeit: 1 min

Wieder hat es in Chile ein heftiges Erdbeben gegeben. Nur wenige Minuten vor der Amtseinführung des neuen Präsidenten zitterte die Erde - und versetzte die hochrangigen Gäste in Schrecken.

Wieder ist Chile von mehreren heftigen Erdstößen erschüttert worden. Das neuerliche Erdbeben ereignete sich nur wenige Minuten vor der Amtseinführung des neuen chilenischen Präsidenten Sebastián Piñera.

Nach Angaben der US-Erdbebenwarte hatte das Beben die Stärke 7,2, ein weiterer Erdstoß erreichte die Stärke 5,1. Das Epizentrum lag den Angaben zufolge 150 Kilometer südlich der Hauptstadt Santiago.

Auch in der Hafenstadt Valparaiso, wo zu diesem Zeitpunkt gerade die Amtseinführung des neuen Regierungschefs stattfand, war das Beben heftig zu spüren. Die Erdstöße versetzten viele ausländische Staatschefs, die zur Amtseinführung nach Valparaiso gereist waren, in Angst und Schrecken. Unter ihnen waren auch Boliviens Präsident Evo Morales und sein Amtskollege aus Paraguay, Fernando Lugo. Mit besorgten Gesichtern sie auf die Kronleuchter, die an der Decke des Parlamentssaales bedrohlich schwankten. Auch in den Fernsehstudios sahen sich die Nachrichtensprecher besorgt um, als das Bild zu wackeln begann. Piñera wurde trotzdem wie geplant vereidigt.

In der Hauptstadt Santiago de Chile rannten Tausende Menschen aus ihren Häusern auf die Straßen.

Die chilenischen Behörden lösten eine Tsunami-Warnung aus. Bewohner küstennaher Orte wurden aufgefordert, sich sofort in höher gelegene Gebiete zu begeben. Über mögliche neue Opfer oder Schäden gab es zunächst keine Angaben.

Am 27. Februar hatte sich im Süden Chiles ein Erdbeben der Stärke 8,8 ereignet und zahlreiche Häuser zum Einsturz gebracht. Es war eines der schwersten jemals auf der Welt registrierten Beben. Dabei waren mindestens 497 Menschen ums Leben gekommen. Insgesamt sind Schätzungen zufolge rund zwei Millionen Menschen von der Katastrophe betroffen. Die bisherige Staatschefin Michelle Bachelet hatte in der vergangenen Woche erklärt, der Wiederaufbau in den betroffenen Gebieten werde bis zu vier Jahre dauern.

© sueddeutsche.de/dpa/AP/AFP/Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: