Die Todesursache der beiden Leichen aus dem Stuttgarter Schlossgarten ist geklärt: Zahlreiche Stich- und Schlagverletzungen haben zum Tod des Mannes und der Frau geführt, die am Sonntagabend im Stuttgarter Schlossgarten in zwei Koffern gefunden worden sind. Das teilte die Staatsanwaltschaft nach einer Obduktion am Dienstag mit. Die Identität der Frau bleibt weiterhin ungeklärt. Am Mittwoch soll eine DNA-Analyse Hinweise liefern.
Zwei Passanten haben am Sonntagabend in den Parkanlagen nahe den Bahngleisen zwei blutverschmierte Koffer entdeckt und sofort die Polizei alamiert. Eine Sonderkommission mit 40 Beamten untersucht seitdem das Verbrechen.
Die Hintergründe der Tat sind laut Polizei noch offen. Bisher ist lediglich bekannt, dass der Tote 50 Jahre alt war und vermutlich aus Stuttgart stammt, sagte ein Sprecher der Polizei. Zudem sei der Mann in der Vergangenheit bereits durch kleinere Straftaten wie Diebstähle und Schwarzfahren aufgefallen und habe häufig unter Obdachlosen verkehrt. "Die Ermittler sind in diesem Bereich unterwegs und befragen die Leute natürlich", sagte ein Polizeisprecher.
Den Leichen fehlten keine Körperteile. Ein natürlicher Tod wurde bereits ausgeschlossen. Außerdem sei sicher, dass der Fundort der Koffer nicht identisch mit dem Tatort ist: "Wir gehen davon aus, dass sie hier abgelegt worden sind", sagte ein Polizeisprecher. Über den Todeszeitpunkt gibt es noch keine genaueren Informationen. Die Ermittler vermuten, dass die Koffer vor ihrer Entdeckung bereits mehrere Tage am Fundort standen.
Der Fundort der Leichen liegt zwischen einer Böschung zum Bahndamm und einer bei Joggern und Radlern beliebten Platanenallee. Die Polizei sperrte das Areal ab. Montagmittag suchten Experten der Spurensicherung nach Hinweisen. Beamte in weißen Overalls fotografierten und vermaßen den mit Absperrband markierten Fundort. Die Ermittler trugen Boden hinter einer Betonwand ab, die mit einem Graffiti bedeckt ist. Die Stelle liegt ein ganzes Stück entfernt von der nächsten Straße. Die Polizei hofft nun auf Zeugen, denen in dieser Gegend Menschen mit großen Koffern aufgefallen sein könnten.