Orkan fegt über Deutschland:Sturm "Andrea" fordert Todesopfer

Mehr als 100 Stundenkilometer schnell und mit gewaltiger Kraft ist das Orkantief Andrea über die Bundesrepublik hinweggefegt. Der Sturm legte stellenweise Verkehr und Stromversorgung lahm, deckte Häuser ab, zerstörte eine Kirche - und forderte ein erstes Todesopfer.

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Mehr als 100 Stundenkilometer schnell und mit gewaltiger Kraft ist das Orkantief Andrea über die Bundesrepublik hinweggefegt. Der Sturm legte stellenweise Verkehr und Stromversorgung lahm, deckte Häuser ab, zerstörte eine Kirche - und forderte ein erstes Todesopfer. Orkantief Andrea hat das Wahrzeichen der kleinen Gemeinde Wald im Allgäu zerstört. Bei einem starken Wintergewitter schlug der Blitz in die Spitze des etwa 60 Meter hohen Glockenturms ein und setzte ihn in Brand. Am Abend stürzte die Holzkonstruktion dann mit lautem Getöse zu Boden. Kurz zuvor waren sicherheitshalber die umliegenden Gebäude evakuiert worden. Menschen kamen nicht zu Schaden. Im Bild: Stürmischer Wind und die enge Bebauung in dem Allgäuer Ort erschweren die Löscharbeiten.

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Mit Geschwindigkeiten von mehr als 100 Stundenkilometern ist das Orkantief Andrea über Deutschland hinweggefegt. Die heftigsten Böen gab es an den Küsten und ganz im Süden der Bundesrepublik. Für die Nordfriesische und Teile der Ostseeküste (im Bild: eine Skandinavien-Fähre aus Trelleborg) warnten die Behörden vor Springfluten.

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Die Hamburger Polizei forderte die Bürger auf, niedrig gelegene Bereiche des Hafens und des Elbufers zu räumen. Der Pegel des Rheins erreichte am Mittag in Köln die Hochwassermarke eins, die ersten Uferbereiche standen unter Wasser. Auf dem Rhein wurde die Schifffahrt eingeschränkt, auch auf Mosel dürfen zwischen Trier und der luxemburgischen Grenze keine Schiffe mehr fahren. Auf der A45 bei Langgöns in Hessen erfasste eine kräftige Windböe die Containerabdeckung eines Lastwagens. Die Plane blieb an einer elektronischen Schilderbrücke hängen und fiel auf einen nachfolgenden Sattelzug. Bundesweit fielen allerdings die Schäden geringer aus als befürchtet. In Baden-Württemberg wurden die Bahnstrecken zwischen Villingen und Rottweil sowie auf der Dreiseenbahn zwischen Titisee und Seebrugg gesperrt. (im Bild: Peitschende Wellen bei Meersberg am Bodensee). 

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In Bremen stürzte eine Linde auf ein Taxi. Der Fahrer wurde leicht verletzt. Nur mit Hilfe der Feuerwehr konnte er aus seinem Fahrzeug befreit werden.

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Bei Reken im Münsterland fuhr ein Regionalzug gegen einen umgekippten Baum. Die Bahn sprang aus den Gleisen und blieb erst 200 Meter entfernt stehen. Die vier Fahrgäste blieben unverletzt und wurden von Rettungskräften in Sicherheit gebracht. In Sachsen und Sachsen-Anhalt führte Andrea zu Stromausfällen. Zeitweise waren fast 10.000 Haushalte von der Energieversorgung abgeschnitten. (Im Bild: Aufräumarbeiten in Freiburg im Breisgau)

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Vielerorts wurde der Verkehr durch entwurzelte Bäume und Überschwemmungen behindert, mehrere Landes- und Bundesstraßen wurden zeitweise gesperrt. (Im Bild: Die Autobahn 66 bei Frankfurt am Main)

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In Regensburg riss Andrea Teile des Daches eines Möbelhauses herunter. Bayern war besonders schwer von den Folgen des Sturms betroffen, Feuerwehr und Polizei waren im Dauereinsatz.

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Dort forderte Andrea auch ihr erstes Todesopfer, wie die Polizei mitteilte. Im Landkreis Wunsiedel geriet das Auto eines 19-Jährigen durch Sturm und Regen auf die Gegenfahrbahn, wo es mit dem Wagen einer 43-Jährigen zusammenstieß. Für die Frau kam jede Hilfe zu spät, der 19-Jährige wurde mit Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht.

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In München rieten die Behörden den Menschen dringend davon ab, den Englischen Garten (im Bild) zu besuchen, so lange der Sturm anhält. Die Zoos in München und Augsburg blieben geschlossen.

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In Augsburg lösten sich Teile des Kunststoff-Logos auf dem Dach des BR-Studios. Höhenretter der Berufsfeuerwehr demontierten den Schriftzug sicherheitshalber.

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Andrea brachte in weiten Teilen Deutschlands den Winter zurück. Im Erzgebirge fielen dicke Schneeflocken, heftige Regenfälle ließen Flüsse und Seen anschwellen. Die Temperaturen fielen ebenfalls um einige Grad. Auch vielen Wintersportlern verdarb der Sturm den Tag. In den größeren Skigebieten im Freistaat blieben zahlreiche Lifte geschlossen. Vor allem die Anlagen in höheren und exponierten Lagen mussten auf den Betrieb verzichten, während in niedrigeren und windgeschützten Lagen der Betrieb möglich war.

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Nach Andrea bleibt es stürmisch und recht kalt. Ein flächendeckender Wintereinbruch ist allerdings auch weiterhin nicht in Sicht. Im Flachland werden auch in den nächsten Tagen Plusgrade erwartet.

© Süddeutsche.de/dpa/leja - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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