Sternenhimmel März:Jagdszene am Himmel

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(Foto: M. Rothe)

Neben dem Orion funkeln auch die anderen prominenten Winterbilder im März. Mit dem Löwen im Südosten zieht aber auch der Frühling am Firmament ein.

Von Helmut Hornung

Highlight: In der magischen Himmelslandschaft der Inuit steht der Eisbär am Abend hoch im Südwesten. Es ist Nanurjuk, der in der griechischen Mythologie Aldebaran heißt und das blutunterlaufene Auge eines Stiers markiert. Doch ein solches Tier passt nicht zur Lebenswirklichkeit der Arktis. Dafür gibt es Hunde, die den Eisbären gestellt haben. Es sind viele schwache Sterne, die sich um Nanurjuk alias Aldebaran zu einem Rudel zusammenrotten. Bei den Griechen waren es die Hyaden, die Töchter von Atlas und Aithra. Doch Nymphen jagen keine Eisbären, und so haben die Inuit für ihre Szene noch vier Männer erfunden. Drei von ihnen stehen in einer Linie, ein vierter ist zurückgelaufen, weil er seinen Handschuh verloren hat.

Es mag Zufall sein, dass das Bild, dem diese vier Sterne angehören, auch im klassischen Altertum einen Jäger symbolisiert: Orion, der in einer der vielen Sagen um seine Person von einem Skorpion getötet wurde. Die arktischen Jäger hingegen sind die drei Gürtelsterne des Orion und, etwas abseits davon, der helle Rigel. Der verwaschene Orionnebel sowie einzelne schwache Sterne, die nahe bei ihm glimmen, symbolisieren in den Sternenmythen der Inuit ein paar Kinder, die Felle von Karibus zu den Jägern bringen.

(Foto: M. Rothe)

Sterne und Sternbilder: Neben den Sternen dieser Jagdszene funkeln die anderen prominenten Winterbilder - Fuhrmann, Zwillinge sowie Kleiner und Großer Hund. Mit dem Löwen im Südosten zieht der Frühling am Firmament ein. Halbhoch im Nordosten kurvt der Große Wagen nahe dem Himmelspol, um den sich der unscheinbare Drache schlängelt. Im Nordwesten schimmern Andromeda und Kassiopeia. Tief im Norden blinkt einsam Deneb, der Hauptstern im Schwan.

Planeten, Mond, Frühlingsanfang: Merkur betritt ab dem 26. März die Himmelsbühne, gegen 20.15 Uhr lässt er sich knapp über dem Westhorizont erspähen. Venus steht bereits im Rampenlicht. Der Planet zeigt sich in der Abenddämmerung, geht in den Nachtstunden unter und wandert von den Fischen in den Widder. Auch Mars zieht durch zwei Sternbilder - am 26. März wechselt er vom Stier in die Zwillinge - und leuchtet ähnlich hell und ebenso orange wie der Stern Aldebaran in seiner Nähe. Jupiter in den Fischen glänzt in der Abenddämmerung, am 2. März trifft er auf Venus. Der Ringplanet Saturn bleibt in diesem Monat unbeobachtbar. Vollmond ist am 7., letztes Viertel am 15., Neumond am 21. und erstes Viertel am 29. März. Am 20. März beginnt um 22.24 Uhr der astronomische Frühling. In der Nacht zum 26. März werden die Uhren um eine Stunde vorgestellt, von nun an gilt die Mitteleuropäische Sommerzeit.

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