Singapur:Fußballteam in Höhle entdeckt

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Nach neuntägiger Suche stoßen Rettungsleute auf die Vermissten.

Von Arne Perras, Singapur

Eine Stunde vor Mitternacht brachte Narongsak Osatanakorn, Gouverneur der Provinz Chang Rai, die erlösende Botschaft: Alle 13 thailändischen Fußball-Jungs, die so lange in der Höhle durchhalten mussten, sind am Leben. Viel mehr hatte er zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu sagen, man wusste nicht, wie es ihnen da drinnen ging, aber es war doch dieses Lebenszeichen, das alle Angehörigen am Eingang der Höhle so sehr ersehnt hatten, nach qualvollen Stunden der Angst und Ungewissheit.

Allerdings wurde in der Nacht auch bald deutlich, dass die komplizierte Rettung der Kinder und ihres Trainers mit der Entdeckung der Gruppe noch lange nicht zu Ende ist, dass die härteste Phase womöglich sogar noch bevorsteht. Denn die Elitetaucher der thailändischen Navy Seals hatten ja selbst viele Tage gebraucht, um so weit zu kommen, zuletzt mussten sie einen verschlammten Tunnel freiräumen, um noch voranzukommen. Wie aber würden sie die Jugendlichen, die fünf bis sechs Kilometer vom Eingang der Höhle entfernt ausgeharrt hatten, nun durch die weitgehend überflutete Höhle wieder nach draußen bringen können?

Alles deutet darauf hin, dass sie erst einmal im Tauchen unterrichtet werden müssen, falls sie gesundheitlich dazu in der Lage sind. Der Gouverneur sprach in der Nacht davon, dass es noch vier weitere Stunden dauern würde, um sich überhaupt ein klareres Bild vom Zustand der Vermissten zu machen, erst danach könne man wissen, wie es weitergeht.

Seit Tagen schon laufen die Pumpen in der Höhle auf Hochtouren, die durch schwere Monsunregen überschwemmt wurde, doch trotz aller Anstrengungen und dem Einsatz von etwa 1000 Helfern sank der Pegel zuletzt nur um etwa einen Zentimeter pro Stunde. Und am Mittwoch sind neue Regenfälle angesagt.

© SZ vom 03.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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