USA:Acht Tote durch Schüsse in Paketlager in Indianapolis

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Dieser Auszug aus einem Video zeigt das Paketlager, in dem es zu dem Vorfall kam. (Foto: Uncredited/dpa)

Bei der Attacke in einem Logistikzentrum von Fedex wurden zudem sieben Menschen verletzt. Die Hintergründe der Tat sind noch unklar.

Ein Mann hat in einem Paketzentrum des Logistikunternehmens Fedex in den USA mindestens acht Menschen erschossen. Der Vorfall habe noch angedauert, als die Polizei dort eintraf, wie Polizeisprecherin Genae Cook laut US-Medien sagte. Die Beamten hätten in der Halle auch Verletzte mit Schusswunden aufgefunden. Fünf Menschen würden in Krankenhäusern behandelt, ihr Zustand sei stabil. Man gehe davon aus, dass der mutmaßliche Schütze sich selbst das Leben genommen habe. Sein Motiv blieb zunächst unklar. Bei ihm handelte es sich nach Angaben der Polizei vom Freitagabend um einen früheren Mitarbeiter des Paketzentrums, der zuletzt im vergangenen Jahr dort gearbeitet hatte.

Der Vorfall ereignete sich am späten Donnerstagabend (Ortszeit) in Indianapolis im US-Bundesstaat Indiana. Die Polizei sei kurz vor Mitternacht zu der Lagerhalle nahe dem Flughafen der Stadt gerufen worden, wo bei ihrem Eintreffen noch geschossen wurde. Bei einer ersten Durchsuchung des Geländes entdeckten Einsatzkräfte demnach acht leblose Körper mit Schusswunden. Sie seien noch an Ort und Stelle für tot erklärt worden.

US-Präsident Joe Biden teilte mit, er lasse die Flaggen an Bundesgebäuden auf halbmast setzen - "nur zwei Wochen, nachdem ich zuletzt eine solche Anordnung gegeben habe". Er forderte den US-Kongress erneut dazu auf, Waffengesetze zu verschärfen. "Zu viele Amerikaner sterben jeden einzelnen Tag durch Waffengewalt", sagte er laut Mitteilung. "Waffengewalt ist eine Epidemie in Amerika. Aber wir sollten das nicht akzeptieren. Wir müssen handeln."

Zwei Fedex-Mitarbeiter erzählten dem örtlichen Sender Wish-TV, sie hätten gerade Feierabend machen wollen, als sie mehrere Schüsse hörten und einen Mann mit einer Waffe sahen. "Nachdem ich die Schüsse gehört hatte, sah ich einen leblosen Körper auf dem Boden hinter einem Fahrzeug." Glücklicherweise sei er weit genug entfernt gewesen, sodass der Schütze ihn nicht bemerkt habe.

Besorgte Angehörige von Fedex-Mitarbeitern kommentierten einen Tweet der Polizei mit Nachfragen nach ihren Verwandten. Die Polizei hat eine Sammelstelle für besorgte Angehörige eingerichtet.

Fedex-Sprecher Jim Masilak sagte zu CNN, es handele sich um ein "tragisches" Ereignis. "Sicherheit ist unsere oberste Priorität, und unsere Gedanken sind bei all denen, die betroffen sind. Wir arbeiten daran, mehr Informationen zu sammeln und kooperieren mit den Ermittlungsbehörden."

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