Die schlechte Nachricht für die Kirchen: Die Zahl ihrer Mitglieder ist wieder gesunken, insgesamt um 660 000. Die gute Nachricht: Es treten mehr Menschen in die Kirchen ein als aus. Das geht aus der neuen Statistik der evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der katholischen Deutschen Bischofskonferenz hervor, die an diesem Freitag vorgestellt wurde.
Demnach sank die Zahl der Mitglieder der evangelischen Kirche um 390 000. Bei der katholischen Kirche war der Rückgang der Mitglieder mit 270 000 etwas geringer. Ursache für den Mitgliederschwund ist auch der demografische Wandel. In der Statistik werden Todesfälle mit hineingerechnet. Bewusst ausgetreten sind, wie in der Grafik zu sehen, deutlich weniger Mitglieder. Es sind bei der evangelischen und katholischen Kirsche zusammengenommen 368 000 Menschen. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Austritte bei beiden Glaubensgemeinschaften leicht gestiegen.
Gleichzeitig sind aber mehr Menschen in die Kirchen eingetreten als ausgetreten: insgesamt 384 000. Die evangelische Kirche verzeichnete ein Plus von 205 000, die katholische Kirche von 179 000. Im Vergleich zum Vorjahr sind diese Zahlen relativ stabil geblieben. Damit gehören 54 Prozent der deutschen Bevölkerung einer der beiden großen Kirchen an (evangelische Kirche 21,5 Millionen, katholische Kirche 23,3 Millionen).
Der Mitgliederschwund wirkte sich 2017 allerdings nicht auf die Einnahmen durch Kirchensteuern aus. Das Aufkommen wuchs in der evangelischen Kirche nach deren Angaben auf 5,67 Milliarden Euro. Die katholische Kirche machte in ihrer Mitteilung dazu keine Angaben. Mittelfristig rechnen die Kirchen aber mit Einbußen durch den demografischen Wandel und das Ausscheiden der sogenannten Babyboomer-Jahrgänge von 1955 bis 1969 aus dem Berufsleben. Ein großer Teil der Kirchensteuern wird den Angaben zufolge von ihnen aufgebracht.