Drei Monate nach seiner spektakulären Helikopter-Flucht aus einem französischen Gefängnis hat die Polizei den Schwerverbrecher Redoine Faïd gefasst. Der Sender Franceinfo berichtete unter Berufung auf Polizeikreise, Faïd sei am frühen Morgen in der Gemeinde Creil gut 40 Kilometer nördlich von Paris gefasst worden.
Insgesamt seien sieben Personen festgenommen worden, hieß es am Mittwoch aus Justizkreisen - darunter der flüchtige 46-Jährige und sein Bruder. Gegen vier von ihnen lagen Haftbefehle vor, die drei anderen wurden in Polizeigewahrsam genommen. Auch Waffen wurden beschlagnahmt. Mitte Juli wäre Faïd fast gefasst worden. Bei einer Verfolgungsjagd im Norden von Paris konnte er der Polizei aber knapp entkommen.
Flucht mit Nebelbomben und Helikopter
Der schon mehrfach zu Freiheitsstrafen verurteilte Faïd war am 1. Juli aus einem Gefängnis in Réau südöstlich der französischen Hauptstadt ausgebrochen. Die Flucht war filmreif: Schwer bewaffnete Komplizen flogen mit einem entführten Hubschrauber-Piloten in den Gefängnishof. Dort warfen sie Nebelbomben, verschafften sich Zugang zu dem Besucherraum, wo Faïd mit seinem Bruder alleine war, und nahmen den 46-Jährigen mit. Der Ausbruch dauerte nur wenige Minuten, verletzt wurde niemand.
Bereits 2013 war dem "König der Ausbrecher" die Flucht aus einem Hochsicherheitsgefängnis gelungen, als er vier Wärter als Geiseln nahm. Im vergangenen April hatte ein Gericht Faïd wegen seiner mutmaßlichen Rolle beim vereitelten Plan für einen Raubüberfall im Jahr 2010 zu 25 Jahren Haft verurteilt. Bei einer Verfolgungsjagd war damals eine Polizistin getötet worden.
