Rassistischer Vorfall in England:Messerattacke auf Lehrer - Schüler muss elf Jahre ins Gefängnis

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  • Nach einer Messerattacke auf einen schwarzen Lehrer ist ein 14-Jähriger zu einer elfjährigen Gefängnisstrafe verurteilt worden.
  • Kurz vor der Attacke hatte der Täter den Lehrer rassistisch beleidigt.
  • Der Schüler fiel schon lange negativ auf, Mitschüler beschrieben ihn als "Unruhestifter und Tyrann".

Elf Jahre Gefängnis

Der Vorfall hatte sich 2014 ereignet: Ein 14-Jähriger sticht auf einen 50-jährigen Lehrer einer englischen Schule in Bradford ein. Dem Guardian zufolge war die Messerattacke rassistisch motiviert. Nun ist der Schüler zu elf Jahren Gefängnis verurteilt worden. Der Täter nahm das Urteil demonstrativ gelangweilt zur Kenntnis: Er gähnte und verschränkte die Arme vor dem Körper.

Schüler prahlte auf Facebook mit Tat

Staatsanwalt Jonathan Sharp zufolge hatte der Junge einen Tag vor der Tat einem Freund von seinem Plan erzählt und ein Messer mit einer langen Klinge mit in die Schule genommen. Nach einem Streit beleidigte er den Lehrer rassistisch und stach schließlich auf ihn ein. Zeugen berichteten, der Täter sei wütend und rot im Gesicht geworden und habe Schimpfwörter wie "Bastard" und "Nigger" ausgestoßen. Der Lehrer dachte nach dem Angriff, er müsse sterben. Doch er überlebte die Attacke.

Anschließend floh der Schüler. Auf Facebook habe er dann 20 Minuten später mit seiner Tat geprahlt: Der Lehrer sei frech geworden, "da habe ich ihm die Klinge direkt in den Bauch gepflanzt". Der Post wurde von 69 Personen geliket.

"Unruhestifter und Tyrann"

Der Richter bezeichnete den Schüler als einen "gefährlichen, jungen Täter". Staatsanwalt Sharp sagte, der Schüler werde von anderen als "Unruhestifter und Tyrann" beschrieben. Zudem habe der Schüler während der sieben Wochen, die der Aushilfslehrer an der Schule unterrichtete, eine starke Abneigung gegen den Lehrer entwickelt. Anderen Lehrern hingegen war der 14-Jährige nicht feindlich gesinnt.

Lehrer erlitt schweres Trauma

Der Junge muss nun für mindestens sechs Jahre zunächst in Jugendhaft, danach kann er erstmals Freilassung auf Bewährung beantragen. Sein Opfer hat dem 14-Jährigen offenbar verziehen. Er habe dies dank seines christlichen Glaubens geschafft, sagte der Lehrer. Er hat jedoch ein schweres Trauma erlitten, es ist unklar, ob er jemals wieder seinem Beruf nachgehen kann.

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