Rachefeldzug eines Mandanten:Drittes Opfer stirbt nach Kanzlei-Attacke

Die Raserei eines 48-Jährigen in zwei Anwaltsbüros in Düsseldorf und Erkrath hat ein weiteres Todesopfer gefordert. Die Ermittler machten erste Angaben zu den Motiven des Täters.

Zwei Frauen waren nach Angriffen eines Mannes auf zwei Rechtsanwaltskanzleien im Rheinland bereits gestorben. Nun erlag auch noch ein 51-jähriger Rechtsanwalt aus der Kanzlei in Erkrath seinen Verletzungen, teilten die Ermittler in Düsseldorf mit.

Der Mann soll wegen Mordes angeklagt werden. Der 48-Jährige sitzt in Untersuchungshaft und hat nach Angaben der Fahnder die Taten gestanden. Es sei ein Rachefeldzug gewesen, schilderten die Ermittler. Der Mann habe eine Geldstrafe zahlen müssen, weil er seine Arbeitgeberin, die Chefin einer Pizzeria in Goch am Niederrhein, geohrfeigt hatte. In diesem Rechtsstreit habe ihn die Düsseldorfer Kanzlei vertreten, mit deren Arbeit er unzufrieden war.

Er habe dann die Kanzlei in Erkrath eingeschaltet, um gegen seine Verurteilung Revision einzulegen. Das habe die Kanzlei jedoch mangels Aussicht auf Erfolg abgelehnt.

Der Verdächtige soll am Freitag zunächst in einer Düsseldorfer Kanzlei eine Frau, vermutlich eine 54 Jahre alte Rechtsanwältin, getötet haben. Er verletzte zudem zwei Männer, einen von ihnen lebensgefährlich, und legte anschließend Feuer, so die Ermittler. Wegen des Brandes konnte die Tote zunächst nicht zweifelsfrei identifiziert werden.

Im 10 Kilometer entfernten Vorort Erkrath stürmte der Verdächtige danach ebenfalls eine Anwaltskanzlei. Auch dort tötete er diesen Angaben zufolge eine 50-jährige Anwaltsgehilfin, verletzte den 51-jährigen Rechtsanwalt, der nun starb, sowie einen 64-Jährigen leicht. Auch in Erkrath setzte der Täter das Büro in Brand.

Der Verdächtige fuhr den Fahndern zufolge dann nach Goch am Niederrhein. Dort griff er mehrere Menschen in einer Pizzeria an und verletzte zwei junge Frauen, bevor er überwältigt und festgenommen werden konnte.

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