Prozesse:Messerattacke auf Standstreifen: Lebenslange Haft gefordert

Eine Figur der blinden Justitia. (Foto: Sonja Wurtscheid/dpa/Symbolbild)

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Frankfurt/Main (dpa/lhe) - Im Prozess um eine tödliche Messerattacke auf einem Autobahn-Standstreifen hat die Staatsanwaltschaft am Montag lebenslange Haft gefordert. Vor dem Landgericht Frankfurt plädierte die Anklagevertreterin auf heimtückischen Mord aus niedrigen Beweggründen. Angeklagt ist seit Anfang Januar ein 41 Jahre alter Serbe, der seine getrennt lebende Ehefrau im März vergangenen Jahres auf der Autobahn zunächst verfolgt, danach deren Auto drei Mal gerammt und sie schließlich auf der Standspur mit sieben Messerstichen getötet haben soll.

Die Staatsanwältin sprach in ihrem Schlussvortrag von einem „unbedingten Vernichtungswillen“ beim Angeklagten, der an der von der Frau vollzogenen Trennung sehr gelitten habe. Trotz vieler Auseinandersetzungen zwischen den Eheleuten habe es zuvor keine körperliche Gewalt gegeben. Weil sie deshalb nicht mit einem Messerangriff rechnen konnte, sei sie arg- und wehrlos gewesen, als der Ehemann zugestochen habe. Die Verteidigung plädierte stattdessen auf Totschlag, legte sich allerdings nicht auf eine bestimmte Strafe fest. Die Schwurgerichtskammer will am nächsten Mittwoch, 8. März, (12.00 Uhr) das Urteil verkünden.

© dpa-infocom, dpa:230226-99-748829/3

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