Bremen (dpa/lni) - Weil er eine Frau umgebracht haben soll, muss sich ein 33-Jähriger seit Dienstag vor dem Landgericht Bremen verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Deutschen Totschlag vor. Er soll Ende August vergangenen Jahres einer 45 Jahre alten Frau einen Stoffgürtel um den Hals geschnürt und sie damit erdrosselt haben (Az. 3 Ks 911 Js 56361/22). Zuvor sollen der Angeklagte und die Frau einvernehmlichen Sex in der Bremerhavener Wohnung des Mannes gehabt haben.
Der Angeklagte schwieg zu den Vorwürfen. Vor den Kameras verdeckte der 33-Jährige sein Gesicht als er in den Schwurgerichtssaal hineingeführt wurde. Am ersten Prozesstag wurde die Anklageschrift verlesen und ein Video von der Vernehmung des Angeklagten gezeigt. In dem Video vom Oktober schildert der Anwalt die Sichtweise des Angeklagten. Demnach habe nicht er die Frau getötet, er wisse aber wer es getan habe. Ein Unbekannter habe mit ihm und der Frau die Nacht zusammen in der Wohnung verbracht und sie getötet. Der 33-Jährige habe nur die Leiche am nächsten Morgen verschwinden lassen, sagte der Anwalt in dem Video.
Laut Staatsanwaltschaft soll der 33-Jährige nach der Tat dem entkleideten Körper der Frau einen Farbeimer auf den Kopf gesetzt haben. Davon habe er ein Foto gemacht und es dann an Bekannte verschickt, um sich mit der Tat zu profilieren, hieß es. Die Leiche habe der Angeklagte dann von Spuren gereinigt, in Plastiksäcke verpackt und am Ufer der Geeste abgelegt, sagte der Staatsanwalt.
Ein Spaziergänger hatte die Leiche am 5. September im Stadtteil Geestemünde nahe einer Brücke entdeckt. Die Identität des Opfers wurde etwa drei Wochen nach dem Fund der Leiche geklärt. Nach einer großangelegten Fahndung mit Plakaten wurde der Angeklagte im Oktober verhaftet. Der Prozess ist mit mehreren Verhandlungstagen zunächst bis Ende September terminiert.
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