Prozess:Tod eines 18-Jährigen: Angeklagter bestreitet Vorwürfe

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Die Justitia ist an einer Scheibe am Eingang zum Oberlandesgericht zu sehen. (Foto: Rolf Vennenbernd/dpa/Symbolbild)

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Berlin (dpa/bb) - Rund eineinhalb Jahre nach dem gewaltsamen Tod eines 18-Jährigen in Berlin-Lichterfelde hat der Prozess gegen den mutmaßlichen Täter begonnen. Der 22-Jährige soll in einer Rangelei ein Messer gezogen und auf den Kontrahenten eingestochen haben. Einer der beiden Verteidiger erklärte nach Verlesung der Anklage am Dienstag, sein Mandant bestreite die Vorwürfe und schweige.

Dem deutschen Angeklagten wird vor einer Jugendstrafkammer des Berliner Landgerichts Totschlag zur Last gelegt. Im Januar 2022 sei es in einer Grünanlage zu einer „verabredeten körperlichen Auseinandersetzung“ gekommen, heißt es in der Anklage. Nach wechselseitigen Schlägen habe der 22-Jährige „mindestens zwei Mal abredewidrig massiv mit einem Messer in Richtung des Oberkörpers des Geschädigten gestochen“.

Einer der beiden Stiche traf das Herz. Alarmierte Rettungskräfte reanimierten den 18-Jährigen und brachten den Verletzten in ein Krankenhaus. Dort starb er wenig später. Seine Eltern saßen nun am ersten Verhandlungstag als Nebenkläger mit im Gerichtssaal.

Zwei Gruppen von jungen Männern hatten sich laut Ermittlungen nach Mitternacht getroffen. Hintergrund sollen Nachrichten des 18-Jährigen gewesen, die einer der Männer aus der anderen Gruppe auf dem Handy seiner Freundin gefunden habe.

Als erster Zeuge sagte ein 23-Jähriger, er habe zu der Gruppe um den Getöteten gehört. Der Angeklagte habe den 18-Jährigen plötzlich angegriffen. „Obwohl er mit den Handy-Nachrichten gar nichts zu tun hatte“, so der Zeuge. Einen Messerstich während der Prügelei habe er allerdings nicht gesehen, so der 23-Jährige. Ein weiterer Zeuge verweigerte die Aussage. Auch gegen ihn sei zunächst ermittelt worden, hieß es. Der Prozess wird am 8. Juni fortgesetzt.

© dpa-infocom, dpa:230605-99-950070/3

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