Prozess:Überfall durch falsche Polizisten: 49-Jähriger vor Gericht

Eine Figur der blinden Justitia. (Foto: Christoph Soeder/dpa/Symbolbild)

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Berlin (dpa/bb) - Wegen Beteiligung an einem Raubüberfall falscher Polizisten steht ein 49-jähriger Mann vor dem Berliner Landgericht. Er und ein Komplize sollen bewaffnet in eine Wohnung eingedrungen sein und dabei Westen mit der Aufschrift „Polizei“ getragen haben, wie es in der am Montag zu Prozessbeginn verlesenen Anklage heißt. Von zwei Frauen in der Wohnung sollen die Angreifer die Herausgabe von Geld und Wertgegenständen verlangt haben.

Eine der Frauen soll bei dem Geschehen im März 2020 in Berlin-Tiergarten die Tür geöffnet haben. Sie habe die Täter „durch den Türspion als mutmaßliche Polizeibeamte identifiziert“, heißt es in der Anklage. Die Männer seien mit Sturmhauben maskiert in die Wohnung gestürmt. Eine der Frauen sei zurückgestoßen worden. Als sie um Hilfe rief, habe ihr einer der Angreifer eine Pistole gegen die linke Halsseite gehalten. Bei einem Fluchtversuch sei die Frau gepackt und umgestoßen worden. Die beiden Täter seien schließlich aus Angst vor Entdeckung ohne Beute geflohen. Eine der Frauen habe eine Platzwunde erlitten, die andere eine Rippenprellung.

Der Angeklagte soll auf der Flucht eine Baseball-Kappe verloren haben, hieß es am Rande. DNA-Spuren seien sichergestellt worden. Derzeit verbüßt der Mann bereits eine Haftstrafe von drei Jahren und drei Monaten - er soll mit Komplizen in zwei Fällen in Wohnungen eingebrochen sein. Der Verteidiger kündigte an, am zweiten Prozesstag am 30. August eine Erklärung für seinen Mandanten abzugeben.

© dpa-infocom, dpa:230828-99-989550/2

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