Prozess:Neuer Haftbefehl im Zusammenhang mit blutiger Fehde

Ein Einsatzfahrzeug der Polizei fährt mit Blaulicht durch die Innenstadt. (Foto: Jens Büttner/dpa/Symbolbild)

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Stuttgart (dpa/lsw) - Im Zusammenhang mit der anhaltenden Gewaltserie zweier rivalisierender Gruppen im Großraum Stuttgart sitzt ein weiterer Verdächtiger in Untersuchungshaft. Nach Auskunft der Staatsanwaltschaft Stuttgart vom Dienstag wurden damit bislang 57 Tatverdächtige verhaftet. Gegen einige laufen bereits Prozesse. Der nun verhaftete 25-Jährige soll im Februar 2023 an der Schussabgabe auf eine Bar in Eislingen/Fils (Kreis Göppingen) beteiligt gewesen sein.

Auch der Brand in einem ehemaligen Friseurgeschäft in Reichenbach an der Fils (Kreis Esslingen) im vergangenen September soll mit den Rivalitäten rund um die Landeshauptstadt im Zusammenhang stehen. Ein Mann wurde deswegen aktuell wegen des dringenden Tatverdachts des versuchten Mordes in 15 Fällen und schwerer Brandstiftung verhaftet. Ein anderer Tatverdächtiger sitzt bereits wegen eines anderen Vergehens in U-Haft. Außerdem wird ihm ebenfalls schwere Brandstiftung und versuchter Mord in 15 Fällen vorgeworfen. Über dem ehemaligen Friseurgeschäft lebten in verschiedenen Wohnungen 15 Menschen.

Seit Juli 2022 gibt es im Großraum Stuttgart immer wieder Auseinandersetzungen zweier rivalisierenden, multiethnischen Gruppen. Höhepunkt dieser blutigen Bandenfehde war bislang der Anschlag mit einer Handgranate auf eine Trauergemeinde in Altbach (Kreis Esslingen) im vergangenen Juni.

Nach jüngsten Angaben von Innenministerium und LKA handelt es sich bei den insgesamt rund 550 Anhängern und Unterstützern vor allem um junge und der Polizei bereits bekannte Männer. Einige von ihnen haben laut Polizei einen Migrationshintergrund. Die Gruppen kommen vor allem aus den Regionen Zuffenhausen und Göppingen sowie Stuttgart und Esslingen. Nicht klar ist bislang, warum sich die beiden Gruppen zusammengeschlossen haben und sich derart blutig bekämpfen.

© dpa-infocom, dpa:240227-99-142732/2

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