Mordprozess in Köln:"Eine perverse, sadistische und grausame Seite"

Lesezeit: 4 min

Thallium ist ein Schwermetall, es ähnelt dem Blei. Schon wenige Milligramm pro Kilo Körpergewicht können das Nervensystem sowie Leber und Nieren schädigen. (Foto: Armin Thiemer/dpa; Bearbeitung: SZ)

Manuel H. mimte stets den fürsorglichen Partner. Nun muss er lebenslang in Haft, weil er drei Frauen hochgiftiges Thallium verabreichte. Zwei von ihnen überlebten das nicht.

Von Uta Eisenhardt, Köln

Kaum hat die Vorsitzende Richterin Sabine Graßmann im Landgericht Köln das Urteil über Manuel H. begründet, fallen sich seine einstigen Angehörigen in die Arme. Nach neunmonatigem Indizienprozess mit einem Angeklagten, der zunächst schwieg und dann mit immer abstruseren Begründungen die Schuld von sich wies, fällt eine Last von allen Nebenklägern ab. Für alle im Saal ist dieser Moment spürbar. Die Richter der 20. Großen Strafkammer haben festgestellt, dass der 42-Jährige ein Frauenmörder ist, der seinen Opfern Thallium verabreichte - ein Schwermetall, das bis Anfang der 1980er Jahre für die Rattenbekämpfung frei erhältlich war.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusProzess in Köln
:Der Romantiker mit dem Giftpulver

Manuel H. kümmert sich stets rührend um seine Partnerinnen und scheint am Boden zerstört zu sein, als eine nach der anderen dahinsiecht. Nun steht er vor Gericht, denn: Seine Fürsorge war mutmaßlich mörderisch.

Von Uta Eisenhardt

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: