Weil sie sich entehrt fühlte, hat eine junge Türkin in Wuppertal ihren Vergewaltiger geheiratet. Einen Tag, nachdem der Mann ihr Gewalt angetan hatte, gab die 33-Jährige ihrem Peiniger in einer kurzfristig anberaumten Hochzeitszeremonie vor einem muslimischen Geistlichen, einem Hodscha, das Ja-Wort.
Erst eine Freundin konnte die Frau dazu bewegen, gegen den 43-jährigen Vergewaltiger Strafanzeige zu erstatten. Zwei Vergewaltigungen kamen im Zuge der Ermittlungen ans Licht ans Licht. Am Montag nun wurde der Hartz IV- Empfänger von dem Landgericht dafür zu sechs Jahren Gefängnis verurteilt.
Verhängnisvolle Bitte
Die 33-jährige Witwe hat ein Kind aus erster Ehe. Sie hatte sich dreimal unverbindlich mit dem Mann getroffen. Als er ihr beim dritten Treffen einen Heiratsantrag unterbreitete, habe sie das Ansinnen abgelehnt: Das gehe ihr zu schnell.
Daraufhin bat der Mann zu einem letzten Gespräch: Er fuhr mit ihr in einem Auto in ein Industriegebiet und vergewaltigte sie dort. Wenig später fiel er ein zweites Mal über sie her. Der 43-Jährige hatte die Taten bestritten.
Sein Verteidiger forderte Freispruch. Ein Gutachter hatte die Aussage der Frau aber als sehr glaubwürdig eingestuft. Sie sei traumatisiert gewesen, als sie in die Hochzeit eingewilligt habe. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.