Großbritannien:Eltern geben Kampf um todkrankes Baby Charlie auf

Der taube, blinde und gelähmte Charlie Gard. (Foto: dpa)

Über Monate hinweg wehrte sich Familie Gard vor Gericht gegen einen Behandlungsstopp. Das Schicksal des Jungen aus Großbritannien bewegte Menschen auf der ganzen Welt.

Die Eltern des schwerkranken britischen Säuglings Charlie Gard haben den juristischen Streit um das Schicksal ihres Kindes aufgegeben. Das sagte ein Anwalt der Eltern nach Angaben der britischen Nachrichtenagentur PA in London. Die schlimmsten Befürchtungen der Eltern bezüglich des Gesundheitszustandes des Kindes hätten sich bestätigt, sagte der Anwalt: "Es ist jetzt zu spät, Charlie zu behandeln."

Das Schicksal des kranken britischen Jungen hatte weltweit Schlagzeilen gemacht, auch Papst Franziskus und US-Präsident Donald Trump hatten sich dazu geäußert.

Charlie hatte von seinen Eltern ein defektes Gen geerbt, er leidet an einem sehr seltenen Syndrom, das zu Muskelschwund und Gehirnschäden führt. Charlie kann nicht sehen, nicht hören und sich nicht bewegen.

Die Ärzte am Great Ormond Street Hospital in London, in dem Charlie liegt, wollen die Maschinen, die ihn am Leben erhalten, abstellen. Sie argumentieren, man quäle das Baby sonst unnötig.

Die Eltern hatten sich lange dagegen gewehrt, sie wollten ihr Kind zu einem Arzt in die USA bringen, der an einer Therapie für eine ähnliche Krankheit forscht. Sie hatten bereits etwa 1,5 Millionen Euro Spenden gesammelt, um den Krankentransport und die Behandlung finanzieren zu können.

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Von Christina Berndt

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