Obdachloser findet 77.000 Dollar:Texanischer Hans im Glück

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Das hätte er sich wohl nie träumen lassen: Ein Obdachloser stolpert im texanischen Bastrop über ein kleines Vermögen. Monatelang kämpft er darum, die 77.000 Dollar behalten zu dürfen - mit Erfolg. Ausgeben kann er das Geld erst einmal trotzdem nicht.

Er hatte wohl gerade wieder einen langen Marsch hinter sich, als sich ein Obdachloser im texanischen Bastrop an einem Flussufer die Füße waschen will. Plötzlich wird ein kleiner Beutel an das Ufer geschwemmt. Der 46-Jährige stupst mit einem Fuß dagegen. Es klimpert. Ungläubig öffnet er den Sack - 70 100-Dollar-Scheine und 40 Goldmünzen aus Südafrika liegen darin.

Laut eines Polizeiberichts geht er damit in eine Bankfiliale und will dort die nassen gegen trockene Geldscheine umtauschen. Als ihm der Kassierer jedoch sagt, er könne das Geld nicht eintauschen, bevor es trocken ist, dreht der Finder wieder um. Der Filialleiter alarmiert die Polizei. Die nimmt dem Obdachlosen seinen Schatz wieder ab. Vorerst.

Das Ganze ereignete sich schon im Winter vergangenen Jahres, seitdem fahndete die Polizei nach dem Besitzer des Geldes - ohne Ergebnis. Die Angaben, die der obdachlose Mann zu dem angeschwemmten Beutel gemacht habe, seien glaubwürdig, versicherte ein Polizist nach Medienangaben. Einen Hinweis darauf, dass das Geld aus einem Raub oder einer anderen Straftat stamme, gebe es nicht.

Und so einfach wollte sich der 46-Jährige seinen Schatz auch nicht wieder abnehmen lassen: Er engagierte eine Anwältin, die verhandelte mit der Stadt über die Rückgabe des Geldes. Mit Erfolg: Der Obdachlose darf die 77.000 Dollar (umgerechnet etwa 60.000 Euro) behalten. "Es ist ein großartiger Tag für Bastrop, ein großartiger Tag für meinen Mandanten", sagte die Anwältin nach der Entscheidung.

Dumm nur, dass der das Geld noch gar nicht ausgeben kann. Der 46-Jährige sitzt derzeit in Haft, ihm droht eine Anklage wegen Trunkenheit in der Öffentlichkeit und Hausfriedensbruch. Genaue Pläne, was er mit dem unverhofften Vermögen nach seiner Freilassung machen will, hat er laut Huffington Post aber schon: Er will sich ein Auto kaufen. Um seinen Füßen mal eine Erholung zu gönnen.

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