Die Polizei macht widersprüchliche Angaben zu den Kontrollen am Kölner Hauptbahnhof in der vergangenen Silvesternacht. Sie hatte ursprünglich angegeben, 2000 Personen kontrolliert zu haben, darunter "mehrere Hundert" Nordafrikaner. In einem Tweet verwendete sie den umstrittenen Begriff "Nafri" für Nordafrikaner, wofür sie von Politikern heftig kritisiert wurde.
Jetzt, zwei Wochen später, wurden erste Ergebnisse einer von der Polizei eingerichteten Arbeitsgruppe bekannt, die sich mit der Silvesternacht beschäftigt. Diesen Angaben zufolge stammten die überprüften Männer zu einem großen Teil aus dem Irak, aus Syrien und Afghanistan, nur wenige von ihnen waren demnach aus Nordafrika.
Entsprechende Medienberichte wies die Polizei jedoch als "zum Teil irreführend" zurück: Es handle sich bei den neuen Zahlen nur um Zwischenergebnisse. Den überprüften Personen seien lediglich "vorläufig" Nationalitäten zugeordnet worden. Es sei aber aus Ermittlungsverfahren bekannt, dass sich "insbesondere junge Männer" als "Kriegsflüchtlinge aus Syrien" ausgäben, um als Asylsuchende anerkannt zu werden. Es sei daher nicht auszuschließen, dass sich unter den Personen noch eine größere Anzahl nordafrikanischer Männer befinde, erklärten die Ermittler weiter. Genauere Aussagen dazu ließen sich erst nach weiteren Ermittlungen treffen.
In der Silvesternacht 2015 war es am Kölner Hauptbahnhof zu zahlreichen sexuellen Übergriffen und zu massenhaften Diebstählen gekommen. Die meisten Verdächtigen waren Nordafrikaner. Ein Jahr später war die Polizei mit 1700 Beamten vor Ort. Es wurden nur sehr wenige Delikte angezeigt.