Dem NPD-Politiker Stefan Jagsch, den zwei syrische Flüchtlinge nach einem Unfall aus seinem Autowrack gerettet hatten, geht es den Umständen entsprechend. Das sagte der NPD-Landeschef von Hessen, Jean Christoph Fiedler, der Frankfurter Rundschau, die als erstes über die Rettungsaktion der Flüchtlinge berichtet hatte. Fiedler nannte die Hilfe der Syrer demnach "wohl eine sehr gute, humane Leistung".
Die Syrer waren Teil einer Gruppe von Asylbewerbern, die in zwei Bussen zufällig am Unfallort vorbeifuhren, wie die Freiwillige Feuerwehr Büdingen mitteilte.
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Auch Jagsch hat sich wohl geäußert
Die Meldung über die ungewöhnliche Rettungsaktion wurde in den sozialen Netzwerken amüsiert kommentiert. "Welch Ironie" schrieb ein Nutzer auf Twitter, ein anderer sprach von "Geschichten, die das Leben schreibt". Der hessische Wirtschaftsminister und Grünen-Politiker Tarek Al-Wazir zitierte ein arabisches Sprichwort: "Beschäme deine Feinde durch deinen Anstand."
Laut Polizei war der autofahrende NPD-Politiker vergangene Woche auf einer Bundesstraße gegen einen Baum geprallt und schwer verletzt worden. Zeugen hätten der Polizei von zwei Syrern berichtete, die Erste Hilfe geleistet hätten. Als die Beamten an der Unfallstelle eintrafen, waren die Ersthelfer aber nicht mehr vor Ort.
In Büdingen, das 50 Kilometer nordöstlich von Frankfurt liegt, gibt es seit Dezember eine Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge. Bei der Kommunalwahl am 6. März hatte die NPD in der Stadt mit einem auch gegen Flüchtlinge gerichteten Wahlkampf 10,2 Prozent der Stimmen geholt. Jagsch war im nahen Altenstadt als Kandidat angetreten. Dort erhielt die Partei zehn Prozent der Stimmen.
Jagsch selbst soll sich inzwischen telefonisch vom Krankenbett aus geäußert haben: "Wenn es so war, ist es lobenswert, dass mir syrische Flüchtlinge geholfen haben. Aber wenn ich das in der Zeitung lese, ist das für mich noch keine Tatsache." Das Wort "Danke" hat Jagsch scheinbar nicht gesagt.