Notfälle:Mindestens 60 Tote bei Anschlag in Nizza

Lesezeit: 1 min

Nizza (dpa) - Bei einem Anschlag auf eine Menschenmenge am französischen Nationalfeiertag sind in Nizza mindestens 60 Menschen getötet worden. Das berichtete der Sender BFMTV unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft am frühen Morgen.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Nizza (dpa) - Bei einem Anschlag auf eine Menschenmenge am französischen Nationalfeiertag sind in Nizza mindestens 60 Menschen getötet worden. Das berichtete der Sender BFMTV unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft am frühen Morgen.

Der Fahrer des Lastwagens ist tot. „Die Polizei hat ihn neutralisiert, er ist tot“, sagte der Sprecher des französischen Innenministeriums, Pierre-Henry Brandet, der Nachrichtenagentur AFP.

Er widersprach auch Gerüchten über eine Geiselnahme nach dem Lastwagen-Angriff in Nizza: Es gibt keine Geiselnahme. Der Premierminister habe den Krisenstab einberufen. Derzeit liefen Ermittlungen, um zu klären, ob der Lastwagenfahrer allein gehandelt oder Komplizen gehabt habe, die möglicherweise die Flucht ergriffen hätten.

Der französische Präsident François Hollande will in Paris an einer Sitzung des Krisenstab im Innenministerium teilnehmen. Wie die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf den Élysée-Palast berichtete, sprach Hollande zuvor bereits mit Premierminister Manuel Valls und Innenminister Bernard Cazeneuve.

Das Auswärtige Amt in Berlin riet dringend dazu, den Anweisungen der französischen Sicherheitskräfte Folge zu leisten und sich zur Lageentwicklung über die Medien informiert zu halten.

Die zuständige Präfektur habe die Bevölkerung aufgerufen, zuhause zu bleiben, berichtete die Nachrichtenagentur AFP. Zahlreiche Rettungsmannschaften waren am Abend im Einsatz.

Die Zeitung „Nice Matin“ berichtete am Donnerstagabend auf ihrer Internetsetseite, auf der berühmten Promenade des Anglais habe Panik und Verwirrung geherrscht. In sozialen Medien kursierten zunächst nicht verifizierte Aufnahmen, die zeigen, wie Menschen wegrennen.

Frankreich war wiederholt Ziel von Anschlägen. Bei islamistischen Attentaten waren im vergangenen Jahr 149 Menschen gestorben, davon 130 bei der Pariser Terrorserie am 13. November 2015. Während der kürzlich zu Ende gegangenen Fußball-Europameisterschaft hatte ein Mann, der sich zur Terrormiliz Islamischer Staat (IS) bekannte, nahe Paris einen Polizisten und dessen Partnerin umgebracht. Das Turnier fand unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen statt.

Frankreichs Präsident François Hollande hatte am Donnerstag angekündigt, den seit November 2015 geltenden Ausnahmezustand in dem Land nicht über den 26. Juli hinaus verlängern. Man könne diese Maßnahme nicht ewig aufrechterhalten, sagte er in einem Fernsehinterview. Der Ausnahmezustand war mehrfach verlängert worden.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: