Notfälle - Kiel:Suche nach Weltkriegsmunition in der Kieler Förde

Deutschland
Ein Boot der Wasserschutzpolizei fährt durch die Kieler Förde. Foto: Gregor Fischer/dpa/archiv (Foto: dpa)

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Kiel (dpa/lno) - Taucher suchen in der Förde vor der Kiellinie nach Blindgängern und Munition aus dem Zweiten Weltkrieg. "Wir müssen damit rechnen, dass hier Bomben zu finden sind", sagte Projektleiter Ingo Brüss aus dem Kieler Tiefbauamt am Freitag. Experten einer Hamburger Fachfirma untersuchen seit Donnerstag den Meeresboden auf einer Fläche von 2500 Quadratmetern mit Handsonden nach Weltkriegsmunition.

Die Arbeiten sollen wasserseitig im Bereich des gesperrten Berthold-Beitz-Ufers etwa bis Ende April dauern. Nach der Kieler Woche Ende Juni ist dann eine Suche an der Uferpromenade geplant. Die Gesamtkosten belaufen sich auf rund 1,5 Millionen Euro, wie Brüss sagte. Außerdem sollen die Taucher rund 140 metallische Gegenstände bergen, die bei vorherigen Untersuchungen in Tiefen von bis zu drei Metern im Boden entdeckt wurden.

Der Meeresgrund soll bei den Arbeiten in bis zu sechs Metern Tiefe schichtweise auf Kampfmittel überprüft werden. Diese Arbeiten erfolgen aus ökologischen und statischen Gründen den Angaben zufolge in einem schonenden Pressverfahren. Das Gestänge nebst Sonde am Kopf hat nach Angaben der Stadt einen Durchmesser von fünf Zentimetern und werde deshalb Pflanzen und Tiere nur minimal beeinträchtigen.

Während der Sondierungen soll es weder an Land noch auf der Förde Absperrungen geben. Das ändert sich, sollte sich der Verdacht auf einen Kampfmittelfund erhärten. Hintergrund für die Suche ist der geplante Bau einer neuen Spundwand. Nach Angaben der Stadt soll die Sanierung bis Ende 2022 fertiggestellt werden.

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