Germersheim:Bombenfund in Germersheim: Blindgänger wird gesprengt

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Eine etwa 50 Kilogramm schwere Brandbombe liegt auf einer Baustelle am Boden. (Foto: Kampfmittelräumdienst Rheinland-Pfalz/dpa)

Nach dem Fund einer etwa 50 Kilogramm schweren Brandbombe aus dem Zweiten Weltkrieg bei Bauarbeiten in Germersheim bereitete sich der Kampfmittelräumdienst am...

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Germersheim (dpa/lrs) - Nach dem Fund einer etwa 50 Kilogramm schweren Brandbombe aus dem Zweiten Weltkrieg bei Bauarbeiten in Germersheim bereitete sich der Kampfmittelräumdienst am Donnerstagabend auf eine kontrollierte Sprengung vor. Der mit Phosphor gefüllte Blindgänger sei bei den Baggerarbeiten beschädigt worden und könne nicht abtransportiert werden, sagte Bürgermeister Marcus Schaile (CDU) am Donnerstag.

Nach Angaben des Kampfmittelräumdienstes war der Beginn der Sprengung gegen 22 Uhr geplant. Voraussetzung sei allerdings, dass neben den Vorbereitungen auch die am Abend begonnene Evakuierung der Gefahrenzone abgeschlossen sei. Die eigentliche Gefahr bestehe nicht so sehr in Bombensplittern, sondern in der Phosphorladung. „Phosphor reagiert auf Sauerstoff“, sagte der Sprengstoffexperte. Der dabei entstehende Nebel sei sehr giftig. Die Feuerwehr werde daher Wasserwerfer aufstellen, um ein mögliches Aufsteigen von Phosphornebel zu verhindern und die Gefahren zu minimieren. Angesichts hoher Luftfeuchtigkeit und Nebel am Donnerstagabend seien die Bedingungen vor Ort eher günstig.

Die Bombe sei nach dem Fund wieder zugeschüttet worden, sie müsse aber schnellstmöglich kontrolliert gesprengt werden, sagte Bürgermeister Schaile. Dazu sei ein Sicherheitsradius von 300 Metern nötig, in dem sich niemand aufhalten dürfe.

Die Behörden hätten am Abend begonnen, Teile der Innenstadt von Germersheim zu evakuieren, so der Bürgermeister. Insgesamt müssen etwa 2000 Menschen ihre Häuser verlassen. Die Evakuierung des örtlichen Krankenhauses war am Abend nahezu abgeschlossen. Patienten wurden vor allem nach Kandel verlegt, sagte Schaile. Nun werde die Bevölkerung in der Sicherheitszone aufgerufen, ihre Häuser zu verlassen. „Viele kommen bei Freunden unter“, sagte der Bürgermeister. Doch auch die Stadthalle, die „zum Glück“ außerhalb der Gefahrenzone liege, biete Aufenthaltsmöglichkeiten. Schaile ging davon aus, dass die Arbeiten für die Sprengung ungefähr zwei Stunden lang dauern würden. „Dann können die Bürger hoffentlich in ihre Wohnungen zurückkehren.“

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