Berlin:Verwaltung: Noch 4600 Weltkriegsbomben in Berliner Boden

Berlin (dpa/bb) - 74 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs liegen in Berlin nach Angaben der Innenverwaltung noch etwa 4600 Bombenblindgänger im Boden. Das geht aus der Antwort auf eine parlamentarische Anfrage des FDP-Abgeordneten Marcel Luthe hervor. Die Zahl ist weit größer als bislang angenommen. Bisherige Schätzungen gingen von etwa 3000 Bomben, Granaten und Munitionsresten aus.

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Berlin (dpa/bb) - 74 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs liegen in Berlin nach Angaben der Innenverwaltung noch etwa 4600 Bombenblindgänger im Boden. Das geht aus der Antwort auf eine parlamentarische Anfrage des FDP-Abgeordneten Marcel Luthe hervor. Die Zahl ist weit größer als bislang angenommen. Bisherige Schätzungen gingen von etwa 3000 Bomben, Granaten und Munitionsresten aus.

Nach Schätzungen warfen die Alliierten etwa 45 000 Tonnen Sprengstoff auf Berlin ab, hieß es in der Antwort weiter. Von 90 Prozent des Stadtgebiets gibt es demnach Luftbilder. Zu wie vielen Bomben es keine Aufnahmen gebe, sei unklar.

Luthe forderte im „Berliner Kurier“ und der „Berliner Zeitung“ mehr Transparenz. Der Senat gebe seit einigen Jahren keine Auskunft mehr darüber, welche Flächen mit alter Munition belastet sind. Verdachtsflächen sollten online gestellt werden.

Spezialisten des Kriminaltechnischen Instituts beim Landeskriminalamt waren im vergangenen Jahr laut Antwort rund 1400 Mal im Einsatz. 2018 wurden demnach 38,7 Tonnen Sprengstoff entschärft.

In Berlin gebe es keine Pflicht zur Überprüfung von Grundstücken vor dem Bebauen, hieß es. Die Ordnungsbehörden ermittelten aber auf Anfrage vor geplanten „Bodeneingriffen“, ob es eine Gefährdung gibt. Die Kosten für die Bergung eines Munitionsfundes müsse aber der Eigentümer tragen.

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