USA:Schießerei in New Yorker U-Bahn - mehrere Verletzte

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Polizisten am Eingang der U-Bahn-Station. (Foto: John Minchillo/AP)

Ein Verdächtiger, der eine Gasmaske und eine Warnweste getragen haben soll, ist offenbar auf der Flucht. Am Tatort wurden nicht-gezündete Sprengsätze gefunden.

In der U-Bahn von New York hat es am Morgen amerikanischer Zeit eine Schießerei gegeben. Dabei wurden 16 Menschen verletzt, zehn von ihnen hätten Schussverletzungen erlitten, sagte eine Sprecherin der New Yorker Feuerwehr bei einer Pressekonferenz. Die anderen seien beispielsweise von Gegenständen getroffen worden, oder hätten sich durch Einatmen von Rauch oder bei der ausgebrochenen Panik verletzt. Fünf Menschen seien in kritischem, aber nicht lebensgefährlichem Zustand im Krankenhaus, sagte die Chefin der New Yorker Polizei, Keechant Sewell.

Die Tat ereignete sich einer Polizeisprecherin zufolge gegen 8.30 Uhr im Berufsverkehr im Stadtteil Brooklyn. Es handelt sich um die U-Bahn Station an der 36. Straße in Viertel Sunset Park, wo sich drei Subway-Linien kreuzen. Pro Tag nutzen laut Statistik etwa 3,3 Millionen Menschen unter der Woche die New Yorker U-Bahn.

(Foto: SZ-Karte: Schubert; Mapcreator.io)

Ein Mann, mutmaßlich der Schütze, ist flüchtig. Er trug bei der Tat eine Gasmaske, einen Kapuzenpulli und eine Warnweste. Inzwischen hat die Polizei auch Details zum Tathergang bekanntgegeben: "Als der Zug in den Bahnhof einfuhr, setzte der Verdächtige eine Gasmaske auf und öffnete einen Kanister, der sich in seiner Tasche befand, woraufhin sich der Waggon mit Rauch füllte und er zu schießen begann", sagte Polizeisprecherin Sewell.

Auf Videos ist zu sehen, wie Menschen aus einem U-Bahn-Wagen strömen, umgeben von Nebel- oder Rauchschwaden, einige bleiben am Boden liegen, andere kümmern sich um die Verletzten. An einigen Stellen ist Blut zu erkennen.

Am Tatort seien nicht-gezündete Sprengsätze gefunden worden, heißt es von den Sicherheitskräften. Mehrere Schulen in der Gegend wurden aus Sicherheitsgründen abgeriegelt. Die Polizei kündigte an, alle U-Bahnen und U-Bahnhöfe zu untersuchen. Aktuell gebe es jedoch keine Erkenntnisse zu weiteren Sprengsätzen. "Dies wird derzeit nicht als terroristischer Akt untersucht", sagte die New Yorker Polizeichefin Sewell. Die Ermittlungen liefen aber erst seit wenigen Stunden, die Situation könne sich noch ändern.

Die Zahl an Schießereien hat im zwischenzeitlich recht sicher geltenden New York in jüngster Vergangenheit wieder zugenommen. Der Kampf dagegen ist ein zentrales Anliegen von Bürgermeister Eric Adams, der seit Januar die Millionenmetropole regiert und einst selbst Polizist war. Adams wurde über den Vorfall informiert, genau wie Kathy Hochul, die Gouverneurin des US-Bundesstaates New York, und US-Präsident Joe Biden. Die Regierung stehe bereit, den New Yorker Behörden im Bedarfsfall jegliche benötigte Hilfe zukommen zu lassen, heißt es aus dem Weißen Haus.

© SZ/dpa/Bloomberg/olkl/jael - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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