Versteigerung:190 Millionen Dollar für New Yorks berühmtestes Bügeleisen

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Verkauft, zum Zweiten: das New Yorker "Bügeleisengebäude" (links). (Foto: IMAGO/Zoonar)

Eine Stunde dauerte der Bieterwettstreit in Manhattan, nun steht fest: Das Flatiron Building hat einen neuen Eigentümer.

Das berühmte "Bügeleisen-Gebäude" in New York ist für 190 Millionen Dollar versteigert worden, das sind etwa 175 Millionen Euro. Nach einem gut einstündigen Bieterwettstreit auf den Stufen vor einem Gerichtsgebäude in Manhattan fiel der Hammer des Auktionators. Das Startgebot hatte bei 40 Millionen Dollar gelegen. Der Gewinner gab sich als Jacob Garlick aus, Mitarbeiter eines Investmentfonds.

Nachdem der Hammer gefallen war, ging Garlick auf die Knie und weinte. Klatschen und Jubelrufe waren im Publikum zu hören. Kurz zuvor hatte sich Mitbieter Nathan Silverstein, dem zuletzt 25 Prozent des Gebäudes gehört hatten, zunächst eine kurze Auszeit erbeten und dann aufgegeben. Insgesamt hatten sich elf Bieter aktiv für die Auktion registriert, die mit Abstand meisten Gebote kamen aber von Garlick und Silverstein.

"Wir sind sehr geehrt, die Verwalter dieses historischen Gebäudes zu sein, und es wird die Mission unseres Lebens sein, seine Integrität zu bewahren", sagte Garlick. Silverstein zeigte sich gegenüber Familienmitgliedern und Kollegen enttäuscht.

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Das dreieckige Flatiron Building gehört zu den beliebtesten Sehenswürdigkeiten von New York und ist auch in zahlreichen Filmen und Fernsehserien zu sehen. Seit 1902 steht das 91 Meter hohe, ungewöhnlich spitz zulaufende Gebäude an der Kreuzung von Broadway, 23rd Street und Fifth Avenue mitten in Manhattan.

Entworfen wurde das Bügeleisenhaus von Daniel Hudson Burnham. Früher hatte es sogar noch einen weiteren Spitznamen: "Burnham's Folly", Burnhams Torheit. Denn da das Gebäude an der Schmalseite nur zwei Meter breit ist, fürchteten die Menschen, eine zu starke Windböe könnte es umblasen.

Bis vor wenigen Jahren hatte der Verlag Macmillan Publishers alle 21 Stockwerke des Gebäudes gemietet, seit dessen Auszug steht es leer.

Die Auktion war richterlich angeordnet worden, nachdem zwischen den fünf bisherigen Besitzern ein Streit um die Zukunft des Gebäudes entbrannt war. Den Immobilienfirmen GFP Real Estate, Newmark, ABS Real Estate Partners und Sorgente Group gehörten gemeinsam 75 Prozent des Gebäudes, dem Immobilien-Entwickler Nathan Silverstein die restlichen 25.

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