Pazifikküste:Schweres Erdbeben erschüttert Mexiko

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In Mexiko hat sich ein schweres Erdbeben ereignet. Mehrere Menschen wurden verletzt, Todesopfer soll es jedoch keine gegeben haben. Nach Angaben von US-Experten hatte das Beben im südmexikanischen Staat Guerrero eine Stärke von 7,4. Die Erschütterungen war auch in der Millionenstadt Mexiko-Stadt zu spüren.

Ein schweres Erdbeben mit einer Stärke über 7 hat am Dienstag den Süden Mexikos erschüttert und zahllose Bewohner in Angst und Schrecken versetzt. Aus dem Bundesstaat Guerrero, in dem das Zentrum des Bebens lag, meldeten die Zivilschutzbehörden mehrere eingestürzte Häuser.

Das Zentrum des Erdstoßes lag etwa 200 Kilometer östlich des Ferienorts Acapulco am Pazifik, wie die US-Erdbebenwarte USGS mitteilte. Die Warte sprach zunächst von einem Beben der Stärke 7,9, korrigierte die Zahl dann aber zuerst auf 7,6 und dann auf 7,4 herunter. Anschließend sei es zu mehreren Nachbeben gekommen. Das Tsunami-Warnzentrum des Pazifiks rechnete nicht mit einem Tsunami.

Das Beben war auch im 315 Kilometer nördlich gelegenen Mexiko-Stadt zu spüren: In der Hauptstadt liefen Zehntausende Menschen auf die Straßen, Hochhäuser schwankten, Hubschrauber kreisten am Himmel. Häuser wurden beschädigt, das Telefonnetz war unterbrochen. Beim Einsturz einer Brücke sei ein Mensch verletzt worden, berichtete der örtliche Radiosender Format 21. Dem Gouverneur des Bundesstaates Oaxaca zufolge wurden in der Ortschaft Pinotepe mindestens fünf Menschen verletzt, einer von ihnen schwer. Ein Polizist sei von einem herabfallenden Schutzdach getroffen worden.

Die Regierung meldete zunächst keine Opfer oder größere Schäden. Präsident Felipe Calderón sprach aber von Szenen der Panik und von Evakuierungen. Aus der Hauptstadt waren Bilder zu sehen, wie Sanitäter Menschen behandelten. Calderón erklärte mehrmals, es habe nur geringere Schäden gegeben. "Glücklicherweise müssen wir bisher keinen Verlust von Menschenleben bedauern", sagte er im Fernsehen nach einer telefonischen Verbindung mit dem Gouverneur von Guerrero. Im Kurzmitteilungsdienst Twitter schrieb er zudem, das Gesundheitssystem funktioniere ohne größere Probleme.

Das Erdbeben ereignete sich nach Angaben des Geoforschungszentrums in Potsdam in einem relativ abgelegenen Gebiet. "Von daher rechne ich nicht mit einer sehr schweren Katastrophe", sagte der Geophysiker Joachim Saul. Jedoch sei eine genaue Einschätzung über Schäden bisher sehr schwer.

Einem Bericht der New York Times zufolge hat sich zum Zeitpunkt des Erdbebens auch eine Tochter von US-Präsident Barack Obama in Mexiko aufgehalten. Das Präsidialamt in Washington bestätigte dies zwar nicht ausdrücklich. Es erklärte aber, die 13-jährige Malia sei wohlauf: "Angesichts des heutigen Erdbebens können wir bestätigen, dass Malia Obama in Sicherheit ist und niemals in Gefahr war."

Fast zeitgleich zu den Erschütterungen in Mexiko bebte die Erde auch in Indonesien. Die USGS gibt die Stärke hier mit 6,2 auf der Richterskala an.

Linktipp: Auf Storify.com finden Sie eine kuratierte Zusammenstellung zum Erdbeben in Mexiko.

© Süddeutsche.de/dapd/AFP/dpa/segi/fran - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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