Nach 33 Tagen auf hoher See:Ein Schiffbruch und eine Familienzusammenführung

Zwei schiffbrüchige Fischer sind 33 Tage lang auf einem Boot im Pazifik getrieben, bis sie 560 Kilometer von ihrer Heimat entfernt an Land gespült wurden - und unverhofft auf Verwandte trafen.

Doppeltes Glück für zwei neuseeländische Fischer: Uein Buranibwe und Temaei Tontaake aus Kiribati überlebten mehr als einen Monat allein auf hoher See, indem sie selbstgefangenen Tunfisch aßen und Regenwasser tranken. Einmal hätten sie ein Suchflugzeug zwar gehört, jedoch nicht gesehen. Auch gelegentlich am Horizont auftauchende Fischerboote seien nie nahe genug gewesen, dass sie sich bemerkbar machen konnten, erzählten sie bei ihrer Ankunft in der Hauptstadt der Marshallinseln, Majuro.

Nach 33 Tagen war ihr Boot in dem zu den Marshallinseln gehörenden isolierten Namdrik-Atoll an Land gespült worden. Die Einheimischen brachten die Schiffbrüchigen daraufhin zur einzigen Bewohnerin, die ihre Sprache sprach.

Die Männer konnten darüber ein Familiengeheimnis nach einem halben Jahrhundert auflösen, wie neuseeländische Medien berichten: Sie erfuhren, dass es sich um eine Nachfahrin von Tontaakes Onkel Bairo handelte, der in den 50er Jahren auf See verschollen war. Auch er strandete auf Namdrik. Im Gegensatz zu Tontaake und Buranibwe blieb er aber und heiratete. Die beiden Geretteten wollen voraussichtlich noch diese Woche in ihre Heimat zurückkehren.

Im November vergangenen Jahres hatten drei Jugendliche von der zu Neuseeland gehörenden Insel Tokelau sogar eine fast doppelt so lange Irrfahrt durch den Südpazifik überlebt. Sie ernährten sich von Regenwasser, einigen mitgeführten Kokosnüssen sowie von gefangenen Möwen, bevor sie in 1420 Kilometer Entfernung vor den Fidschi-Inseln von der Besatzung eines Thunfisch-Bootes gerettet wurden.

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