Mordserie in Belgien:Tötete der Lehrer auch eine Deutsche?

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Drei Morde hat er zugegeben, doch dem Serientäter fielen vermutlich weitere Menschen zum Opfer. Vielleicht auch ein Mädchen aus Deutschland.

Wie viele Morde gehen auf sein Konto? Nachdem der mutmaßliche Serienmörder aus dem belgischen Loksbergen in Polizei-Verhören bereits drei Morde zugegeben haben soll, dehnt die Staatsanwaltschaft in Brügge die Ermittlungen jetzt auf ältere, noch ungeklärte Fälle auf.

Den Doppelmord an dem jungen Paar aus der Nachbarschaft (Bild) und die Tötung einer 18-Jährigen hat der Lehrer bereits zugegeben. Die Polizei will nun klären, ob weitere Morde auf sein Konto gehen (Foto: Foto: AFP)

In diesem Zusammenhang rollte die Justizbehörde auch den Fall einer 16-jährigen Deutschen neu auf, wie belgische Rundfunkstationen berichteten. Die Jugendliche aus dem niedersächsischen Vechta war 1996 tot am Strand des belgischen Badeortes De Haan gefunden worden.

Der Fund hatte damals für Aufsehen gesorgt, weil die Polizei lange nach einem jungen Bekannten der Toten mit ostdeutschem Akzent gefahndet hatte. Die Spur war aber im Sand verlaufen.

Das deutsche Opfer war jung und wurde vor der Tötung vergewaltigt. Damit würde die Tat zum Profil des geständigen Lehrers passen. Der Lehrer hatte vor kurzem den Mord an der 18-jährigen Annick vor drei Jahren gestanden. Das Mädchen war damals unter ungeklärten Umständen nach einer Party verschwunden. Die Leiche fand man an einem Kanal in einem Plastiksack.

Zuvor hatte der Vater zweier Kinder bereits den Doppelmord an einem 18 Jahre alten Mädchen und dessen 22-jährigem Freund zugegeben, die in seiner Nachbarschaft wohnten. Er soll das junge Paar am Neujahrstag erschossen haben. Die Leichen fand man in ihrem ausgebrannten Wagen an der Autobahn.

Regelmäßige Zellenkontrollen

Die belgischen Fahnder glauben, dass der 38-Jährige aus der Provinz Limburg seit 1990 eine ganze Reihe von Vergewaltigungen und Sexualmorden in Belgien verübt hat. Seine Opfer seien zwischen 15 und 28 Jahren alt gewesen.

Belgischen Zeitungsberichten zufolge soll der 38-jährige Lehrer bei Verhören durch die Ermittler selbst ausgesagt haben, dass er weitere Morde auf dem Gewissen habe. Welche das sind, das will die belgische Polizei nun aufklären.

Nach Angaben des belgischen Rundfunks wird der Inhaftierte regelmäßig im Abstand von wenigen Minuten in seiner Zelle kontrolliert. Dadurch solle vermieden werden, dass er Selbstmord begeht.

© sueddeutsche.de/dpa/kred - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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