Mord an Lehrerin:20 Stiche aus enttäuschter Liebe

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Weil seine Lehrerin seine Gefühle nicht erwiderte, stach Gero S. kurz vor Weihnachten zu. Beim Prozessbeginn am Landgericht Bremen gesteht der 21-jährige Angeklagte die Tat - bereuen will er sie jedoch nicht.

Weil seine Liebe enttäuscht wurde, wollte er seine Lehrerin töten. Mit dem Mordplan im Kopf lief Gero S. durch Bremen, mehr als ein Jahr lang. Kurz vor Weihnachten stach er dann zu, mehr als 20 Mal. Am Dienstagmittag nun hat der 21-Jährige gestanden: "Ja, ich habe Heike B. am 18.12.2009 um 14.35 Uhr getötet", sagte S. beim Prozessbeginn am Landgericht Bremen. Die Planung der Tat habe er aber schon im November 2008 begonnen.

Gestand, seine Lehrerin erstochen zu haben: Der 21-jähriger Gero S. (Foto: dpa)

Den Tod seines Opfers bedauere er nicht: "Ich muss zugeben, in gewisser Weise hat es mir leidgetan, was ich damals getan habe. Heute nicht mehr." Weil sie sein Vertrauen missbraucht habe, habe er die Frau verachtet und gehasst, sagte Gero S. Seiner Ansicht nach hatte sie es nicht verdient, weiter zu leben. S. wollte die Lehrerin zunächst mit einer Axt töten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm Mord vor, hält den Angeklagten aber für vermindert schuldfähig.

Peilsender am Auto des Opfers

Die 35 Jahre alte Lehrerin hatte seit 2006 an einem Gymnasium in Osterholz-Scharmbeck bei Bremen unterrichtet, das Gero S. damals besuchte. Laut Ermittlungen hatte er der Frau signalisiert, dass er eine Liebesbeziehung zu ihr suchte. Die Lehrerin schaltete daraufhin die Schulleitung ein. Im Frühjahr 2009 musste der junge Mann die Schule wegen schlechter Leistungen verlassen.

Der Angeklagte verstand das alles nicht. Er wollte die Frau mit einem Katalog mir mehr als 1000 Fragen konfrontieren. Am Tattag, dem 18. Dezember 2009, steckte er zwei Messer und eine "Holzpistole" ein und befestigte einen Peilsender am Auto der Frau. Dann lauerte er ihr vor ihrer Wohnung in Bremen auf. Als sie erschien, verlangte er, sie solle ihn mit in ihre Wohnung nehmen.

Als sie sich wehrte und ein Passant herbei eilte, zückte der Angeklagte ein Kampfmesser. "Insgesamt fügte er ihr mehr als 20 Messerstiche zu", sagte Staatsanwalt Uwe Picard. Die 35-Jährige starb noch auf der Straße, dananch rief der Täter über sein Handy selbst die Polizei.

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