Lübeck:Neue Energie: Wärme aus der Trave, Strom vom Kirchendach

Blick auf die Altstadt an der Trave. (Foto: Carsten Rehder/dpa)

Lübeck entwickelt derzeit seine Wärmeplanung. Die Ideen reichen von der Trave als Wärmequelle bis zu Solarzellen auf Kirchendächern. Die Finanzierung aber wirft Fragen auf.

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Lübeck (dpa/lno) - Die Stadt Lübeck muss bis Mitte 2026 Pläne für ein umfassendes Fernwärmenetz vorlegen. Dazu gebe es derzeit eine Reihe von Überlegungen, sagte Bürgermeister Jan Lindenau (SPD) der dpa am Freitag. Dazu zähle auch die Nutzung von Großwärmepumpen, die das Wasser des Flusses Trave als Wärmequelle nutzten, sagte er. „Das ist aber nur ein Modell unter vielen, die wir derzeit prüfen“, sagte er.

Dabei gebe es aber noch viele Fragezeichen. „Wir müssen unter anderem die Klimaveränderungen der nächsten Jahre im Blick haben und wie sich die Wassertemperaturen verändern“, sagte der Verwaltungschef. Im Übrigen sei dieser Ansatz seit etwa drei Jahren bekannt.

Eine andere Idee bezieht die Dächer der Altstadtkirchen in die Planungen ein. Man könne grün eingefärbte Solarpaneele auf die Kirchendächer setzen und diese zur Wärmeerzeugung nutzen. Näheres werde man Ende dieses Jahres sagen können, wenn die Wärmeplanung der Kommune abgeschlossen sei, sagte Lindenau. „Völlig offen ist auch noch, wie das alles finanziert werden soll. Ich rechne da mit Kosten von ein bis zwei Milliarden allein für die Stadt Lübeck.“

Das am 1. Januar 2024 in Kraft getretene Wärmeplanungsgesetz des Bundes sieht vor, dass Großstädte mit mehr als 100.000 Einwohnern bis zum 30. Juni 2026 ihre kommunale Wärmeplanung vorlegen müssen. Dadurch sollen sich die Bürger entscheiden können, ob sie auf Fernwärme oder eine andere Form der klimafreundlichen Heizung setzen wollen.

© dpa-infocom, dpa:240419-99-737962/3

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