Limburger Bischof Tebartz-van Elst:Warten auf den Papst

Tebartz-van Elst hatte die Entscheidung über sein Amt in die Hände von Papst Franziskus gelegt. In Rom wartet er auf seine Audienz. (Foto: dpa)

Papst Franziskus hat weiter keine Zeit für den Limburger Bischof Tebartz van-Elst. Heute empfängt das Oberhaupt der Katholiken erstmal Mario Draghi und Vertreter einer Kunst-Stiftung.

Der Limburger Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst muss weiter auf eine Audienz beim Papst warten. Auch am Samstag vermerkte das Bulletin des Vatikans kein Treffen von Franziskus mit dem Bischof. Am Vormittag empfing der Papst den Präsidenten der Europäischen Zentralbank Mario Draghi und dessen Familie. Anschließend waren Vertreter der Kunststiftung "Patrons of the Arts" des Vatikanischen Museums zu Gast.

Tebartz-van Elst wartet seit vergangenem Sonntag in Rom auf einen Termin beim Papst. Seine Spuren haben sich seitdem verloren. Am Samstag veröffentlichte Bild.de ein Foto von ihm. Demnach wurde es in Rom, in einem Saal im ersten Stock des deutschen Priester-Wohnheims "Santa Maria dell` Anima", aufgenommen.

Ihm wird unter anderem Verschwendung beim Bau der neuen Bischofsresidenz vorgeworfen. Zudem hat die Staatsanwaltschaft Hamburg einen Strafbefehl wegen Falschaussage gegen ihn beantragt. Dabei geht es um Aussagen des Geistlichen wegen eines Erste-Klasse-Flugs nach Indien.

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Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, war am Donnerstag mit Franziskus zusammengekommen, um auch über das Bistum Limburg zu reden.

Auch führende Vertreter des Bistums Limburg distanzieren sich von Tebartz-van Elst. Der Bistumszeitung Der Sonntag sagte der Limburger Domdekan Günther Geis, es müsse "einen Neuanfang mit einem neuen Bischof geben".

© Süddeutsche.de/dpa/kfu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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