Landratswahl:SPD wirbt für parteilosen Kandidaten in Dahme-Spreewald

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Sven Herzberger (parteilos), aufgenommen bei einer Gesprächsrunde. (Foto: Patrick Pleul/dpa)

Nach der Wahl ist vor der Wahl: Der AfD-Kandidat Kotré liegt im ersten Durchgang der Landratswahl Dahme-Spreewald vorn. Knapp dahinter kommt der parteilose Bewerber Herzberger. Er kann beim nächsten Mal mit breiter Unterstützung anderer Parteien rechnen.

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Lübben (dpa/bb) - Die Brandenburger SPD hat sich trotz des verlorenen Landratspostens im Kreis Dahme-Spreewald mit Blick auf die Stichwahl zuversichtlich gezeigt. SPD-Generalsekretär David Kolesnyk rechnet dabei mit einem Erfolg des parteilosen Zeuthener Bürgermeisters Sven Herzberger, der am am 12. November gegen den AfD-Kandidaten Steffen Kotré antritt. „Die Chancen stehen gut“, sagte Kolesnyk am Montag. Es sei aber wichtig, dass die Wählerinnen und Wähler der übrigen Parteien dann erneut zur Wahl gingen, um nicht den AfD-Anhängern das Feld zu überlassen. Brandenburgs AfD-Landesvorsitzende Birgit Bessin schrieb beim Portal X (früher Twitter): „AfD gewinnt den 1.Wahlgang. Und die SPD fliegt raus!“

Der AfD-Kandidat und Bundestagsabgeordnete Kotré hatte im ersten Wahlgang mit 35,3 Prozent der Stimmen die Nase vorn vor Herzberger, der mit 34,8 Prozent knapp dahinter kam. Damit entscheidet nun eine Stichwahl zwischen beiden.

Landrat Stephan Loge geht nach fast 16 Jahren in den Ruhestand. Für die SPD-Kandidatin und Vize-Landrätin Susanne Rieckhof stimmten 29,9 Prozent. Rieckhof kündigte am Sonntagabend an, Herzberger zu unterstützen. CDU, Linke, FDP und Freie Wähler stehen ebenfalls hinter ihm.

Auch die Grünen-Kreisvorsitzende Katherina Toth-Butzke signalisierte Unterstützung für Herzberger, zunächst wollte der Kreisvorstand aber am Montagabend darüber beraten. „Ich gehe stark davon aus, dass er unsere volle Unterstützung erhalten wird“, sagte Toth-Butzke. Die Grünen hatten nach dem überraschenden Tod ihrer Kandidatin Sabine Freund für Rieckhof geworben.

AfD-Kandidat Kotré hatte das Wahlergebnis als „Quittung“ für eine Politik gewertet, die sich von den Bürgern abgewandt habe. Der AfD-Landesverband wird vom Verfassungsschutz Brandenburg seit 2020 als rechtsextremistischer Verdachtsfall eingestuft, die AfD hält die Einstufung für falsch.

© dpa-infocom, dpa:231009-99-499984/3

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