Innenministerium:Poseck: Kampf gegen Geldautomatensprenger zeigt Wirkung

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Ein gesprengter Geldautomat ist hinter einem Flatterband mit der Aufschrift „Polizeiabsperrung“ zu sehen. (Foto: Matthias Balk/dpa/Symbolbild)

Bislang neun Fälle von Geldautomatensprengungen hat die hessische Polizei 2024 registriert - im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es noch mehr als doppelt so viele.

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Wiesbaden (dpa/lhe) - Innenminister Roman Poseck (CDU) sieht Hessen im Kampf gegen Geldautomatensprengungen auf einem guten Weg. „Die repressiven und präventiven Maßnahmen zeigen Wirkung“, sagte er am Montag bei einem Besuch des Landeskriminalamtes in Wiesbaden. Die Zahl der Geldautomatensprengungen im laufenden Jahr läge mit bislang 9 Fällen deutlich unter der des Vorjahres mit 20 Delikten (bis 21. April 2023). „Die Entwicklung stimmt also“, lobte der Minister. „Ich bin zuversichtlich, dass wir am Ende dieses Jahres weniger Geldautomatensprengungen als im Vorjahr zu verzeichnen haben.“

2023 hatten die Ermittler in Hessen insgesamt 61 Fälle registriert. Nach den Worten von Poseck gab es 13 Festnahmen auf frischer Tat oder nach einer Fahndung.

Auf der Flucht lassen manche Täter nicht selten Sprengstoffpakete am Geldautomaten zurück, wie ein LKA-Mitarbeiter berichtete. Dann müssten zunächst Experten für die Entschärfung anrücken, damit der Tatort für die Ermittler sicher ist. Zudem könnten wertvolle Hinweise gesammelt werden etwa zu der Frage, welche Tätergruppen für eine Tat infrage kommen könnten, erläuterte der LKA-Experte. Zur Unterstützung am Tatort kämen unter anderem Roboter zum Einsatz, die in den Gefahrenbereich fahren. Neben Kameras seien die Geräte unter anderem mit speziellen Wassergewehren ausgerüstet, mit denen etwa verdächtige Taschen zerstört werden können.

Die Spezialisten für Explosivstoffe kommen nach den Worten des LKA-Mitarbeiters auch zum Tatort, wenn beispielsweise bei Durchsuchungen in der rechten Szene explosive Devotionalien aus den Weltkriegen wie etwa Sprenggranaten entdeckt werden. Allein im vergangenen Jahr haben die Ermittlerinnen und Ermittler im Bereich Rechtsextremismus 61 Haftbefehle und 134 Durchsuchungsbeschlüsse in Hessen vollstreckt, bei denen auch Waffen und NS-Devotionalien sichergestellt wurden, wie das Innenministerium mitteilte.

„Die Bekämpfung des Rechtsextremismus wird ein Schwerpunkt meiner Arbeit sein“, bekräftigte Minister Poseck. „Dabei verfolge ich einen ganzheitlichen Ansatz, der neben einer konsequenten Strafverfolgung auch auf präventive Maßnahmen, die Stärkung des Vertrauens in unser System und unsere Institutionen sowie auf eine lebendige Erinnerungskultur setzt.“

© dpa-infocom, dpa:240422-99-763973/3

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