Weißenthurm:Entflohener Sexualstraftäter nahe seiner Klinik gefasst

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Weißenthurm (dpa/lrs) - Ein Sexualstraftäter ist drei Tage nach seiner Flucht aus der Psychiatrie in Weißenthurm bei Koblenz von der Polizei ganz in der Nähe gefasst worden. Der 54-Jährige war am Dienstagabend nicht in die Klinik Nette-Gut zurückgekehrt. Nach deren Angaben sah ihn am Freitagmorgen ein eigener Mitarbeiter auf seinem Weg zur Arbeit auf einem Fahrrad und rief die Polizei an. Diese rückte laut dem Polizeipräsidium Koblenz sofort mit mehreren Streifenwagen an, fasste den Mann und brachte ihn in die forensische Klinik zurück. Die Lockerungen für ihn sind nun laut Klinik wieder aufgehoben.

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Weißenthurm (dpa/lrs) - Ein Sexualstraftäter ist drei Tage nach seiner Flucht aus der Psychiatrie in Weißenthurm bei Koblenz von der Polizei ganz in der Nähe gefasst worden. Der 54-Jährige war am Dienstagabend nicht in die Klinik Nette-Gut zurückgekehrt. Nach deren Angaben sah ihn am Freitagmorgen ein eigener Mitarbeiter auf seinem Weg zur Arbeit auf einem Fahrrad und rief die Polizei an. Diese rückte laut dem Polizeipräsidium Koblenz sofort mit mehreren Streifenwagen an, fasste den Mann und brachte ihn in die forensische Klinik zurück. Die Lockerungen für ihn sind nun laut Klinik wieder aufgehoben.

„Wir sind sehr erleichtert“, sagte Kliniksprecher Markus Wakulat. „Es war für alle Beteiligten eine besonders belastende Situation.“ Warum der 54-Jährige geflohen sei, lasse sich vorerst noch nicht sagen. „Das muss intensiv mit ihm aufgearbeitet werden. Die weiteren Maßnahmen unterliegen allerdings der ärztlichen Schweigepflicht.“ Laut Polizei wurde der radelnde Sexualstraftäter auf einem Feldweg in Andernach neben Weißenthurm gefasst.

Kliniksprecher Wakulat ergänzte: „Ich hätte gedacht, dass er weiter weg wäre.“ Erst im Februar war aus derselben Klinik ein verurteilter Mörder seines Vaters während eines unbegleiteten Freigangs geflohen - und etwa eine Woche später in Unterfranken gefasst und in die Weißenthurmer Psychiatrie zurückgebracht worden.

Der am Dienstag entwichene 54-Jährige war bereits 1994 vom Landgericht Kaiserslautern wegen eines Sexualdelikts mit verminderter Schuldfähigkeit an einem „widerstandsunfähigen“ Mann verurteilt worden. Er bekam eineinhalb Jahre Haft, die er vorläufig nicht verbüßen musste, und wurde in die geschlossene Psychiatrie eingewiesen. Schon seit 24 Jahren lebte er in der hoch gesicherten Klinik Nette-Gut. Nach deren Angaben war er zuvor auch wegen „Übergriffen gegenüber Kindern und Jugendlichen“ verurteilt worden. Seit 2010 habe es Lockerungen gegeben. Am Dienstag sollte der 54-Jährige zu einem externen Praktikum radeln - und verschwand.

Die Klinik ist nach eigener Aussage gesetzlich verpflichtet, Patienten schließlich abgestuft Lockerungen zu gewähren. Der Kaiserlauterer Oberstaatsanwalt Steffen Küstner sprach von einer Gratwanderung zwischen der Sicherheit der Bevölkerung und der angestrebten langfristigen Wiedereingliederung der Patienten in die Gesellschaft.

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