Trier:Amokfahrt von Trier: Täter macht keine Angaben zum Motiv

Lesezeit: 1 min

Einsatzkräfte von Polizei sind nahe der Fußgängerzone im Einsatz, in der ein Auto mehrere Menschen erfasst hat. (Foto: Harald Tittel/dpa/Archivbild)

Rund einen Monat nach der Amokfahrt in Trier mit fünf Toten und vielen Verletzten hat der inhaftierte Täter noch keine Angaben zum Motiv gemacht. Dazu gebe es...

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Trier (dpa/lrs) - Rund einen Monat nach der Amokfahrt in Trier mit fünf Toten und vielen Verletzten hat der inhaftierte Täter noch keine Angaben zum Motiv gemacht. Dazu gebe es bisher keine Einlassungen, teilte Polizeisprecher Karl-Peter Jochem auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in Trier mit. Die 50-köpfige Sonderkommission (Soko) „Fußgängerzone“ sei derzeit dabei, das Tatgeschehen anhand von Zeugenaussagen, Spuren und Videos zu rekonstruieren. Am 1. Dezember war ein 51-Jähriger mit seinem Sportgeländewagen durch die Trierer Fußgängerzone gerast und hatte gezielt Menschen angesteuert.

Bei der Polizei hätten sich rund 430 Zeugen gemeldet, sagte der Sprecher. „Insgesamt bearbeiten wir über 500 Hinweise.“ Zudem liefen Ermittlungen zur Person des Beschuldigten - mit dem Ziel, Hintergründe zum Tatmotiv zu bekommen. Es werde damit gerechnet, dass die Soko rund zwei Monate mit der Aufarbeitung beschäftigt ist. Das Personal der Sonderkommission werde nach und nach wieder reduziert.

Bei der Tat waren 24 Menschen verletzt worden. Zwei von ihnen werden weiterhin wegen lebensgefährlicher Verletzungen in Kliniken behandelt, wie Jochem sagte. Es gebe zudem zahlreiche Menschen, die das Geschehen erlebt hätten und dadurch traumatisiert seien.

„Diese Amokfahrt hat die ganze Stadt tief erschüttert“, sagte der Trierer Oberbürgermeister Wolfram Leibe (SPD). „Viele trauern, weil sie Betroffene kennen und weil ihnen bewusst geworden ist, dass es jeden hätte treffen können, der gerade in der Innenstadt unterwegs war.“ Das schreckliche Ereignis werde „ganz sicher“ seine Spuren in der Stadt hinterlassen. Die Stimmung sei nach wie vor „gedämpft“.

Es werde eine „sehr lange Zeit“ brauchen, „um wieder zum Alltag zurückzukehren“. Es stelle sich immer noch die Frage nach dem „Warum“. „So lange es keine Antwort auf diese Frage gibt, wird diese Tat noch ganz viele Menschen beschäftigen.“ Die Gedenkorte in der Stadt sollen zunächst weiter bestehen bleiben.

Die Spendenbereitschaft für Opfer und Angehörige sei groß: Es seien mehr als 940 000 Euro von knapp 10 000 Spendern eingegangen, teilte Stadtsprecher Ernst Mettlach mit. Es solle eine Auszahlungsstiftung gegründet werden, die den körperlich und psychisch Verletzten sowie den Angehörigen der Getöteten zugute kommen solle. „Wir gehen davon, dass wir zu Beginn des Jahres die Stiftungsgründung auf den Weg bringen können“, sagte Leibe.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: