Teupitz:Maßregelvollzug-Patient nach knapp 24 Stunden gefasst

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Teupitz (dpa/bb) - Nach fast 24 Stunden auf der Flucht ist ein aus dem Maßregelvollzug ausgebrochener Patient von der Polizei gefasst worden. Der als gewalttätig geltende 31-Jährige sei wieder in die Fachklinik in Teupitz (Dahme-Spreewald) zurückgebracht worden, teilte das Lagezentrum des Polizeipräsidiums am Dienstag mit. Am Montagabend war der Mann in Oberkrämer (Oberhavel) entdeckt worden.

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Teupitz (dpa/bb) - Nach fast 24 Stunden auf der Flucht ist ein aus dem Maßregelvollzug ausgebrochener Patient von der Polizei gefasst worden. Der als gewalttätig geltende 31-Jährige sei wieder in die Fachklinik in Teupitz (Dahme-Spreewald) zurückgebracht worden, teilte das Lagezentrum des Polizeipräsidiums am Dienstag mit. Am Montagabend war der Mann in Oberkrämer (Oberhavel) entdeckt worden.

Seit Sonntagabend war er auf der Flucht gewesen. Nach Polizeiangaben hatte der Mann einen begleiteten Hofgang genutzt, um zwei Zäune zu übersteigen und zu Fuß zu entkommen. Die Polizei suchte mit Hubschrauber, Fährtensuchhunden und den Kollegen der Bundespolizei zunächst vergeblich nach ihm.

Der Mann war seit Anfang April in dem Fachklinikum untergebracht, wie es weiter hieß. Hintergrund sei ein Gerichtsbeschluss. Der 31-Jährige hatte demnach aufgrund eines psychischen Ausnahmezustandes Menschen in seinem Umfeld bedroht.

Das Sozialministerium hatte am Montag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mitgeteilt, dass der Patient vorläufig im Maßregelvollzug untergebracht sei. Er sei also noch nicht verurteilt.

Eine einstweilige Unterbringung könne angeordnet werden, wenn es dringende Gründe für die Annahme gebe, dass eine rechtswidrige Tat im Zustand der Schuldunfähigkeit oder verminderten Schuldfähigkeit begangen wurde und dass nach einer Verurteilung eine Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus angeordnet werden wird.

In den Maßregelvollzug kommen suchtkranke oder psychisch kranke Straftäter. Sie gehen also nicht in ein Gefängnis. Die Unterbringung hat unter anderem die Gefahrenabwehr und die Verbrechensverhütung zum Ziel. Zudem soll erreicht werden, dass sich der Zustand des Patienten verbessert.

Es ist laut Sozialministerium nicht das erste Mal, dass aus der Fachklinik in Teupitz ein Maßregelvollzug-Patient ausbrach. „Im April 2011 gelang es einer Patientin, vom Geländer eines Außentreppenhauses auf die Zaunkrone zu springen und von dort nach außerhalb des Klinikgeländes.“ Treppenhaus und Zaun seien damals umgehend bautechnisch gesondert gesichert worden, hieß es vom Ministerium weiter. „Die jetzige Entweichung erfolgte durch Erklimmen des fünf Meter senkrecht aufsteigenden Zaunes, der zudem mit einem Übersteigschutz versehen ist.“

Seit 2012 habe es bis zum jetzigen Fall keine Ausbrüche aus brandenburgischen Maßregelvollzugs-Kliniken mehr gegeben.

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