Selm:Arrangierte Ehe: Vater soll Tochter geschlagen haben

Selm (dpa/lnw) - Ein irakischer Familienvater aus Selm (Kreis Unna) soll seine 17 Jahre alte Tochter wegen ihres Widerstandes gegen einen arrangierte Ehe in aller Öffentlichkeit geschlagen haben. Zuvor war sie aus der elterlichen Wohnung gelaufen, wie eine Sprecherin der Kreispolizei in Unna am Donnerstag berichtete. Als der Vater und der von der Familie ausgewählte irakische Ehemann sie in der Nähe des Bahnhofs Selm-Beifang einholten, soll es zu den Schlägen gekommen sein. Anschließend nahmen die beiden die Jugendliche wieder mit nach Hause. Eine Zeugin rief die Polizei. Über den Vorfall, der bereits am Montag geschah, hatte der Fernsehsender Sat.1 NRW zuerst berichtet.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Selm (dpa/lnw) - Ein irakischer Familienvater aus Selm (Kreis Unna) soll seine 17 Jahre alte Tochter wegen ihres Widerstandes gegen einen arrangierte Ehe in aller Öffentlichkeit geschlagen haben. Zuvor war sie aus der elterlichen Wohnung gelaufen, wie eine Sprecherin der Kreispolizei in Unna am Donnerstag berichtete. Als der Vater und der von der Familie ausgewählte irakische Ehemann sie in der Nähe des Bahnhofs Selm-Beifang einholten, soll es zu den Schlägen gekommen sein. Anschließend nahmen die beiden die Jugendliche wieder mit nach Hause. Eine Zeugin rief die Polizei. Über den Vorfall, der bereits am Montag geschah, hatte der Fernsehsender Sat.1 NRW zuerst berichtet.

Von zu Hause aus konnte die 17-Jährige wenig später selbst die Polizei rufen. Heirate sie den ausgewählten Mann nicht, werde sie in den Irak gebracht, habe der Vater ihr gedroht. Als die Beamten die Jugendliche mitnehmen wollten, soll die Mutter einen Beamten geschlagen haben. Auch habe sie versucht, ihn zu beißen. Er wurde leicht verletzt. Auch die Jugendliche kam mit leichten Verletzungen in ein Krankenhaus.

Das Jugendamt habe sie mittlerweile an einem unbekannten Ort untergebracht, sagte die Sprecherin. Die Polizei ermittelt nun gegen den Vater wegen Körperverletzung, Bedrohung und Versuch einer Zwangsverheiratung. Ermittelt wird auch gegen die Mutter.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: