Rheda-Wiedenbrück:Möglicherweise Brandsatz vor Haus von Clemens Tönnies

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Fleischunternehmer Clemens Tönnies nimmt an einer Mitgliederverasmmlung teil. (Foto: Friso Gentsch/dpa/Archivbild)

Auf der Zufahrt zur Privatvilla des Fleischunternehmers Clemens Tönnies in Rheda-Wiedenbrück ist möglicherweise ein Brandsatz gefunden worden. In der Nacht zum...

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Rheda-Wiedenbrück (dpa) - Auf der Zufahrt zur Privatvilla des Fleischunternehmers Clemens Tönnies in Rheda-Wiedenbrück ist möglicherweise ein Brandsatz gefunden worden. In der Nacht zum Donnerstag hätten Unbekannte dort Behälter mit Flüssigkeit und Anzünder abgestellt, bestätigte am Samstag ein Sprecher der Polizei im ostwestfälischen Gütersloh. Dazu sei ein Bekennerschreiben eingegangen. Die Generalbundesanwaltschaft habe die Ermittlungen übernommen, sagte Behördensprecher Markus Schmitt am Sonntag dem „Westfalen-Blatt“.

Nach Informationen der Zeitung „Die Glocke“ bezichtigen sich in dem Schreiben zwei Organisationen des potenziellen Brandanschlags: die „Revolutionären Aktionszellen“ sowie eine „Westfälische Animal Liberation Front“. Sie sprächen von einer gemeinsamen Aktion gegen Konzernchef Tönnies.

Die Flüssigkeit werde noch untersucht, sagte der Polizeisprecher. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass es sich um eine politisch motivierte Tat handle. Konkrete Gefahr habe aber nicht bestanden, denn es sei nichts angezündet worden. Die Gegenstände seien auch zu weit vom Wohnhaus entfernt gewesen. Aber es seien schon die Bestandteile eines Brandsatzes gewesen.

Tönnies ist Geschäftsführer des größten deutschen Fleischkonzerns. Er steht unter anderem wegen eines Corona-Massenausbruchs unter Beschäftigten am ostwestfälischen Stammsitz seiner Firma in der Kritik. Vorwürfe gibt es auch in Bezug auf die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten und die Haltung der Schlachttiere.

In Kellinghusen in Schleswig-Holstein demonstrierten am Samstag etwa 160 Tierschützer. Auf einem Transparent forderten sie: „Schluss mit dem System Tönnies - gemeinsam gegen die Tierindustrie“. Der Konzern betreibt in Kellinghusen einen Schlachtbetrieb, den etwa 30 Tierschützer im Oktober 2019 stundenlang blockiert hatten. Der Konzern hatte Mitte August angekündigt, er fordere von der Gruppe dafür 40 000 Euro Schadenersatz. Das wiederum empörte die Tierschützer und provozierte neuen Protest.

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